Werben um anhängliche Liebhaber

Frankfurt · "Romeo und Julia" ist ein Stück von William Shakespeare, das tragisch endet. Anders dürfte das bei Alfa Romeo und Giulia sein. Das neue Mittelklassemodell hat die besten Voraussetzungen dafür, sich als Glücksgriff zu erweisen.

 Die neue Alfa Romeo Giulia tritt in der hart umkämpften Mittelklasse an. Foto: Fiat Chrysler Automobiles

Die neue Alfa Romeo Giulia tritt in der hart umkämpften Mittelklasse an. Foto: Fiat Chrysler Automobiles

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Frankfurt. Alfa Romeo bringt im Sommer sein neues Mittelklassemodell Giulia mit aufregendem Design und klassischem Heck antrieb in den Handel. Beim Spitzenmodell Giulia Quadri foglio Verde (QV) 2.9 V6 Biturbo, das ab 71 800 Euro kostet, müssen alleine die Hinterräder satte 510 PS/375 kW Leistung auf den Asphalt übertragen. Dank optimaler Gewichtsverteilung von 50:50 (vorne/hinten) sowie dem elektronisch gesteuerten Hinterachsdifferenzial Alfa Torque Vectoring gelingt dies souverän. Denn die enorme Schubkraft des V6-Benziners von 600 Newtonmetern bei 2500 U/min wird intelligent zwischen linkem und rechtem Hinterrad verteilt.
Aktives Fahrwerk



Den Balanceakt zwischen ausreichendem Komfort und hoher Sportlichkeit bewältigt das aktive Fahrwerk Alfa Active Suspen sion. So rollt die Giulia, die auch in den drei 2,2-Liter-Diesel versionen (ab 33 100 Euro) mit 136 PS/100 kW, 150 PS/110 kW und 180 PS/132 kW ausschließlich die Hinterräder antreibt, bei unserer Testfahrt gelassen über die teils heftigen Schlaglöcher der Straßen rund um Mailand. Etwas später bietet sie auf dem Handlingkurs von Balocco zwischen Turin und Mailand jene nötige Straffheit, um faszinierend schnell durch den ständigen Wechsel von Links- und Rechtskurven, extremen Kehren, sehr schnellen leichten Biegungen und langen Geraden zu flutschen. Das integrierte Bremssystem (IBS) ist die angemessene Ergänzung zu den atemberaubenden Sprintwerten der Giulia Quadrifoglio Verde, die in nur 3,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h hochschnellt und deren Vortrieb erst bei 309 km/h endet.
Mit Bestwerten in ihrer Klasse, also gegenüber namhaften Rivalen von Audi, BMW, Jaguar und Mercedes-Benz, glänzt das italienische Rassemobil im Verbrauch. Damit sind die Dieselversionen gemeint, die sich nach der Norm alle mit 4,2 Litern begnügen. Auch bei der Verwindungs steifigkeit der Karosserie setzt die Giulia den Maßstab.
Die Auferstehung eines legendären Alfa-Modells der 1960er und 1970er Jahre setzt sich mit einem atemberaubenden Design in Szene, das vom dominanten Dreieck an der Front, dem markentypischen Scudetto (Schildchen) bestimmt wird. Sie trumpft auch mit stolzen 480 Litern Kofferraum auf. Allerdings ist die Kofferraumöffnung relativ eng. Die auffallend breiten Mittel säulen versperren dem Fahrer bei manchen Einfädel vorgängen den Blick. Doch das charmante Mittelklassemodell überzeugt mit hervorragender Materialqualität und tadelloser Verarbeitung.

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