"Potenzial steckt in jedem Menschen" - Bildungsmesse "Job + Karriere" in Trier

Trier · Die Initiative "Lernende Region Trier" hat erneut die Bildungmesse "Job und Karriere" veranstaltet. Den Besuchern standen Informationsstände verschiedener Unternehmen und Studiengänge zur Verfügung. Außerdem gab es Seminare und Vorträge. Besonders Schüler und Schülerinnen nahmen die Chance wahr, sich über mögliche künftige Berufe zu informieren.

Trier. Einer der großen Höhepunkte der Messe, die dieses Jahr unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) stand, war der Vortrag "Bildungsarmut in Deutschland" von Professor Dr. Jutta Allmendinger.
Die Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung sprach unter anderem über verschiedene Anforderungen, um Bildungsarmut zu reduzieren. "Das Lehramtsstudium muss gefördert werden. Besonders ein praxisorientiertes Studium und bessere Arbeitsbedingungen an den Schulen wären wichtig", sagte Allmendinger. Nach einem Schulabschluss solle der Schwerpunkt nicht mehr auf den Noten liegen. Es sei absurd, dass die Wartezeit auf ein Studium automatisch die Noten verbessere. "Wir brauchen persönliche Profile, die uns mehr über die Beschäftigungsfähigkeit und Handlungskompetenzen des Einzelnen erzählen. Potenzial steckt in jedem Menschen", sagt Allmendinger.
Um diese Potenziale auszuschöpfen, klärt die Messe über die Vielfalt der verschiedenen Ausbildungsplätze und Berufsmöglichkeiten auf. 450 informationshungrige Schüler bereits am Freitagmorgen spiegelten das Interesse wider.
Louisa Klein aus Wittlich war eine unter den vielen Suchenden, die nach ihrem Abitur noch keine konkreten Zukunftspläne haben. "Ich weiß nur, dass ich eher eine Ausbildung machen möchte. Studieren ist nichts für mich", sagt die 19-jährige Schülerin. Sie möchte so schnell wie möglich Geld verdienen und unabhängig sein.Tipp: Aufgeräumtes Profil


Die Unentschlossenheit bei der Berufswahl sieht man an dem riesigen Stapel an Flyern und Informationsmaterial in ihrer Hand. "Mir gefällt die Messe sehr gut. Die Unternehmen sind hilfsbereit und lassen sich Zeit für individuelle Fragen", erklärt sie. Momentan sei ihr Traumberuf Polizistin, das könne sich aber schnell wieder ändern. "Ich finde auch die Informationen zu Auslandsaufenthalten sinnvoll. Ich brauche nach dem Abitur eine Pause und Zeit mich zu orientieren." Neben den Informationsständen einzelner Unternehmen und Studiengängen gab es spezifische Vorträge und Seminare, zum Beispiel zum Thema "Social Media in der Bewerbungsphase - Gefahren und Potentiale" von Christoph Bredemeyer. Er klärte die Besucher darüber auf, wie man sein Profil während der Bewerbung "aufräumt" und den Gegebenheiten neu anpasst.Multiplikatoreffekt



Veranstalter Dr. Carl-Ludwig Centner von der Initiative "Lernende Region Trier e.V." ist zufrieden mit der Resonanz: "Es gab sehr viele interessierte Schüler und Schülerinnen, die von unseren Ausstellern gut versorgt und beraten wurden. Ich sehe einen Multiplikatoreffekt in dieser Veranstaltung. Sie trägt die Botschaft weiter, dass wir niemanden übersehen dürfen."Extra

Auf der Bildungsmesse "Job+Karriere" 2013 wurden etliche Seminare und Vorträge zur Berufswahl geboten. Hier eine kleine Auswahl an Themen: "Studien- und Berufswahl" der Agentur für Arbeit. "Berufe in Apotheke und Labor" der Gesundheitsfachschule des Landesuntersuchungsamtes Rheinland-Pfalz. "Eurodesk - Wege ins Ausland" der Eurodesk in Konz (Kreis Trier-Saarburg). "Deine Rechte in der Ausbildung" des Deutschen Gewerkschaftsbundes Trier. "Wie wird man eigentlich IT-Sicherheitsexperte?" der Hochschule Trier. "Online bewerben - aber richtig!" der Aubi plus. "Chance und Möglichkeiten auf dem zweiten Bildungsweg und im dualen Ausbildungssystem" der Wirtschaftsakademie Pfalz. sjs

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