Trier. Schon als Kind führte Ivana Keller auf Modeschauen Kleider vor. Heute entwirft und näht die 21-Jährige selbst. Beim 51. Bundeskongress des Maßschneiderhandwerks in Bad Homburg nahm die Auszubildende im zweiten Lehrjahr mit ihrem Wettbewerbsstück "Sonnenfinsternis" erfolgreich teil. Derart vom Metier der Eltern geprägt, sah Ivana früh ihre berufliche Zukunft vor sich: "Ich wollte schon immer was mit Mode machen", erklärt die junge Frau aus Traben-Trarbach. Nach dem Abitur und einem Praktikum hat sie sich für eine Ausbildung zur Maßschneiderin entschieden. "Mein Traumberuf! Er begeistert mich rundum. Die Umsetzung eines Kleidungsstücks nach Kundenwünschen ist genau das Richtige für mich. Man entwickelt einen Blick für Details und auch für Menschen", sagt sie. "Ich wollte die vielen Verarbeitungsmethoden und Tricks unbedingt in einem Meisterbetrieb erlernen." In Helena Gubajdulin vom Mode-Atelier "Espérance" hat Ivana ihre Meisterin gefunden. Beide sind aus ähnlichem Holz geschnitzt: Sie haben Ehrgeiz, teilen ihr Faible für Farben und Stoffe, neigen zu perfektionistischem Arbeiten und kreieren gerne Ausgefallenes. Auch die Maßschneidermeisterin war erstmals beim Bundeskongress angetreten - und gewann gleich eine Goldmedaille. "In diesem mittlerweile seltenem Beruf kann man viel erreichen, wenn man engagiert ist", unterstreicht Ivana. Das beweist nicht zuletzt ihre eigene erfolgreiche Teilnahme am "Avantgardewettbewerb" in Bad Homburg. Das Motto lautete "Licht und Schatten". Ihre "Sonnenfinsternis", ein schwarzes Kleid mit weißem Überrock, hat sie innerhalb eines Monats mit "extrem viel Spaß" hergestellt. Drähte löten und ins Kleidungsstück einzuarbeiten waren besondere Herausforderungen. Highlight ist die im Rock eingenähte Lichterkette. Ausbildung jetzt!

Über rückläufige Bewerberzahlen kann die Meisterin derzeit nicht klagen. Im vorigen Jahr erhielt sie 36 Bewerbungen auf den Ausbildungsplatz in ihrem Atelier. Nach sieben Vorstellungsgesprächen fiel die Wahl auf Ivana. Ein Jahr später kam ein weiterer Lehrling hinzu. Der Ausbildungsbetrieb würdigt Ivana Kellers Einsatzbereitschaft, ihre selbstständige sowie zuverlässige Arbeitsweise und das hohe Verantwortungsbewusstsein. Natürlich näht Ivana auch in ihrer Freizeit viel. Jenseits von Nadel und Faden entspannt die junge Frau, die auf einem Hof lebt, gerne in der Natur. Sie liebt Tiere und ernährt sich vegetarisch. Letztendlich zieht es sie doch immer wieder in die Modewelt, denn in ihrer freien Zeit hilft sie der Mutter in der Boutique."ZeiLe" - das Azubi-Förderprojekt für Unternehmen!Investieren Sie in Ihre Auszubildenden - in die Zukunft Ihres Unternehmens: mit "ZeiLe", dem Azubi-Projekt des Trierischen Volksfreunds. Schon ab 26,80 Euro monatlich erhalten Ihre Azubis den Trierischen Volksfreund druckfrisch an den Arbeitsplatz geliefert. Durch die regelmäßige Lektüre verbessert sich das Allgemeinwissen - dies wird durch projektbegleitende wissenschaftliche Tests der Uni-Koblenz-Landau fortlaufend gemessen (bisherige Steigerung um 33 Prozent). Außerdem kennen Ihre Azubis die neuesten Nachrichten - wissen also, worüber die Region spricht. Davon profitiert nicht nur die tägliche Arbeit sondern vor allem das Gespräch mit Kunden. Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie im Internet unter www.volksfreund.de/azubi-projekt. Wir beraten Sie gerne! Maßschneider/innen stellen nach eigenen oder vorgegebenen Entwürfen Damenkleider, Kostüme, Mäntel, Röcke, Anzüge oder Freizeitkleidung in Maßarbeit her. Entwürfe und Schnittmuster entwickeln sie oft am Computer. Schließlich erstellen sie Schnittschablonen und schneiden Stoffe mustergerecht zu. Sie stellen jedoch nicht nur neue Kleidung her, sondern ändern, modernisieren oder reparieren auch getragene Kleidungsstücke. Ausbildungsvergütungen: Im ersten Lehrjahr verdienen Maßschneiderinnen 127,82 Euro, im zweiten 153,39 Euro und im dritten Lehrjahr 178,95 Euro. Ausbildungsdauer: 3 Jahre Ausbildungsbetriebe im Kammerbezirk: In der Stadt Trier bilden sieben Betriebe aus, im Landkreis Trier-Saarburg und im Landkreis Bernkastel-Wittlich ist jeweils ein Betrieb, im Vulkaneifelkreis Daun und im Eifelkreis Bitburg-Prüm gibt es derzeit jeweils zwei Ausbildungsbetriebe. Voraussetzungen: Formal kein Schulabschluss erforderlich, ordentlicher Hauptschulabschluss, Mittlere Reife oder Abitur.