Die Krankenzusatzversicherung - wann ist sie sinnvoll?

Die gesetzlichen Kassen haben ihre Leistungskataloge in den letzten Jahren immer weiter zusammengestrichen. Viele Patienten müssen Zusatzleistungen aus eigener Tasche bezahlen.

 Einmal umgeknickt und schon ist es passiert, der Krankenhausaufenthalt ist unvermeidlich. Nutzt eine Zusatzversicherung?

Einmal umgeknickt und schon ist es passiert, der Krankenhausaufenthalt ist unvermeidlich. Nutzt eine Zusatzversicherung?

Foto: pixabay @ KlausHausmann (CCO Public Domain)

Die Krankenzusatzversicherung schützt in solchen Fällen. Sie ermöglicht Patienten unter Umständen den Status eines Privatversicherten. Allerdings ist die Police teuer. Verbraucher sollten deshalb abwägen, ob und wann sie sinnvoll ist.

Was bietet die Krankenzusatzversicherung?

Mit einer privaten Zusatzversicherung können sich gesetzlich Krankenversicherte besser schützen. Die Policen zahlen unter anderem für Zahnersatz, eine neue Brille, eine vorteilhaftere stationäre Behandlung im Krankenhaus, für die Unterbringung im Einbettzimmer oder eine Chefarztbehandlung. Ob die Krankenzusatzversicherung nützlich ist, ist nicht nur eine Frage des Geldbeutels. Verbraucher sollten sich fragen, wie wichtig ihnen eine privilegierte Behandlung, ein Einzelzimmer oder eine bessere medizinische Zahnversorgung sind. Zudem werden bei den Policen nicht alle Leistungen abgedeckt, die ein Kunde erwartet. Vor allem bei den Zahnzusatztarifen sollten Verbraucher einen unabhängigen Vergleich durchführen und sich den Leistungskatalog genau ansehen. Oft zahlen die Anbieter lediglich einen geringen Anteil bei Kronen, Implantaten oder Brücken und das auch nur im Schadensfall. Verbraucher können bei krankenzusatzversicherung.de die Tarife der Zusatzversicherungen miteinander vergleichen.

Was kostet eine Krankenzusatzversicherung?

Nach Angaben des Branchenverbands haben in Deutschland über 22 Millionen Menschen eine Krankenzusatzpolice abgeschlossen. Was die Leistungen angeht, unterscheiden sich die Anbieter gewaltig voneinander. Auch bei den Preismodellen gibt es große Unterschiede. Der monatliche Beitrag schwankt zwischen 5 Euro und 60 Euro pro Monat. Die Beitragshöhe hängt maßgeblich vom Alter des Kunden ab. Je jünger dieser ist, desto günstiger ist die Police.

Darauf sollten Verbraucher achten: Wer sich den billigsten Tarif heraussucht, geht das Risiko ein, bei einem Krankenhausaufenthalt oder Zahnarztbesuch unzureichende Leistungen zu erhalten. Meistens bieten diese Tarife keine Altersrückstellungen an. Die Folge sind steigende Beiträge im Alter. Deshalb sollten Verbraucher im Vorfeld wissen, welche Leistungen sie wünschen und welche Beitragsgestaltung sich empfiehlt.

Welche Zusatzversicherungen sind unnötig?

Policen zum Krankenhaustagegeld sind nicht notwendig. Diese Tarife dienen nicht, wie viele Verbraucher annehmen, zur Lohnfortzahlung oder Einkommenssicherung. Hier erhalten Versicherte lediglich einen Beitrag, der für die stationäre Krankenhausbehandlung aufkommt. In der Regel zahlen die Anbieter bis zu 50 Euro täglich. Damit ist nicht einmal der Preis eines Einzelzimmers abgedeckt. Das kostet im Schnitt knapp 100 Euro pro Tag. Auch sind die Beiträge bei der Krankenhaustagegeldversicherung teuer. Sie liegen bei bis zu 45 Euro im Monat. Verbraucher kommen in vielen Fällen günstiger weg, wenn sie den Zuschlag für ein Einzelzimmer aus eigener Tasche bezahlen.

Auch Ergänzungsversicherungen sind nicht sinnvoll. Dabei handelt es sich um ein Paket an Leistungen für ambulante Behandlungen, die eine gesetzliche Krankenversicherung nicht bezahlt. Dazu zählen Brillen und Kontaktlinsen, Zahnersatz, Krankheit im Ausland oder die Behandlung durch einen Heilpraktiker. Auf den ersten Blick sieht das sinnvoll aus, allerdings lassen sich die Bestandteile nicht bedürfnisgerecht zusammenstellen und auch die Leistungen sind schwächer, als bei einem Einzeltarif. Während Stiftung Warentest diese Policen Menschen nahelegt, die regelmäßig zum Heilpraktiker gehen, sieht der bundderversicherten.de diese Ergänzungstarife als nicht sinnvoll an.

Welche Krankenzusatzversicherung lohnt sich?

Einige Zusatzpolicen sind durchaus nützlich , manche sogar ein Muss. Bei den folgenden Versicherungen profitieren die Kunden von sinnvollen Leistungen.

Zahnzusatzversicherung

Die Zahnzusatzversicherung ist für Verbraucher sinnvoll, die eine höherwertige Zahnleistung, wie mit Gold- oder Keramikfüllungen, Implantaten oder Inlays wünschen. In Kombination mit den Zuschüssen der gesetzlichen Versicherung können bis zu 90 Prozent der Kosten erstattet werden. Eine komplette Kostenfreiheit bietet die Zahnzusatzversicherung allerdings nicht.

Krankentagegeldpolice

Wer sich während eines Krankenhausaufenthalts komplett absichern will, sollte eine Krankentagegeldpolice wählen. Sie gleicht Einkommensausfälle aus und zahlt unbefristet ein Krankengeld, und zwar unabhängig davon, ob der Patient sich zu Hause oder im Krankenhaus auskuriert. Die Police ist für Arbeitnehmer und Selbstständige wichtig.

Auslandsreisekrankenversicherung

Auch die Auslandsreisekrankenversicherung ist für Verbraucher ein absolutes Muss. Wenn ein Unfall im Urlaub passiert und eine Operation oder Krankenhausaufenthalt im Ausland die Folge ist, bringt das erhebliche Kosten mit sich. Denn die gesetzliche Krankenkasse erstattet in diesem Fall nichts. Auch der Rücktransport müsste ohne Auslandsreisekrankenversicherung vom Patienten gezahlt werden und das ist richtig teuer.

Bildquelle: pixabay @ KlausHausmann (CCO Public Domain)

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