Verbraucher haben noch kein volles Vertrauen in die Online-Welt

Bei Internet-Geschäften sind die meisten Verbraucher noch immer skeptisch, ob man Anbietern im Netz tatsächlich vertrauen kann.

 72% aller deutschen Online-Shopper würden bei einem Verdacht auf Datenschutz-Lücken den Kauf abbrechen.

72% aller deutschen Online-Shopper würden bei einem Verdacht auf Datenschutz-Lücken den Kauf abbrechen.

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Datenschutz im Internet ist schließlich immer wieder ein kontrovers diskutiertes Thema, das von vielen Verbrauchern misstrauisch beäugt wird. Das spiegelt sich auch in aktuellen Zahlen wider: Ganze 62% aller deutschen Verbraucher haben Angst, ihre persönlichen Daten an Dritte zu verlieren.

Doch auch im Internet gibt es Optionen, wie die eigenen Daten besser geschützt werden können - man muss sie nur im richtigen Moment anwenden.

Vorsicht! Überall lauern Fallen!

Beim Surfen im Internet landet man durch einen unbedachten Klick auf einen Link schnell dort, wo man ursprünglich gar nicht hin wollte. Ein gesundes Misstrauen dem Web gegenüber anzulegen ist demnach nicht verkehrt. Insbesondere bei wenig bekannten Webseiten sollte lieber ein zweites Mal hingeschaut werden, bevor persönliche Daten allzu freizügig übermittelt werden.

Dies gilt beispielsweise bei Online-Präsenzen von Casinos aus dem Ausland, auf denen Spiele wie Roulette oder Book of Ra angeboten werden. Hier sollte man vorab nach Bewertungen suchen und bei mehreren negativen Rezensionen zweimal überlegen, ob diese Seite tatsächlich vertrauenswürdig ist.

Leichtsinn führt zu Fehltritten

Zugegeben, jeder hat schon einmal aus Neugier auf einen Link geklickt, den er zumindest im Nachhinein nicht hatte öffnen wollen - und plötzlich füllt sich der Bildschirm mit Werbung oder man bekommt in den nächsten Tagen dubiose Spam-Emails zugeschickt, die das eigene E-Mail-Konto überfluten. Doch mit folgenden Tipps ist man vor den Machenschaften der schwarzen Schafe im Internet etwas besser geschützt:

Antworten verboten! Viele Spam-Mails sind optisch den Mails bekannterer Webseiten nachempfunden, sodass es schwerfällt, diese überhaupt als Spam zu entlarven. Dies gelingt meistens nur, wenn man den Inhalt etwas genauer betrachtet: Ein seriöser Anbieter wird einen User beispielsweise nie nach seinem Passwort oder der Handy-PIN fragen. Unabhängig davon, wer zu schreiben scheint, gilt: Passwörter und PINs sollten nie über das Internet preisgegeben werdenDatenschutz-Richtlinien immer durchlesen! Besucht man einen Online-Shop, der den Eindruck erweckt, nicht seriös zu sein, sollte man die Datenschutz-Bestimmungen des Anbieters genauestens durchlesen. Findet man dabei Zeilen wie "Wir behalten uns vor, ihre Daten zu Werbezwecken an Dritte weiterzugeben", sollte man den Einkauf auf diesem Portal abbrechen.Keine Spuren hinterlassen! In vielen öffentlichen Gästebüchern muss man seine Email-Adresse hinterlassen, um einen Post veröffentlichen zu können - und genau hier liegt das "fatale momentum". Spam-Dienste besitzen nämlich eigene Programme, die nach ausgeschriebenen E-Mail-Adressen im Internet Ausschau halten, um diese in einen Spam-Verteiler aufzunehmen.Gewinnspiele vermeiden! Werbetreibende locken oft mit Gewinnspielen, bei denen der Name, die Wohn- und E-Mail-Adresse angegeben werden müssen. Auch hier gilt: Finger weg!Zweiten E-Mail-Account einrichten! Eine zweite E-Mail-Adresse kann als sogenannte Spam-Adresse genutzt werden, wenn man sich nicht sicher ist, ob die Seite, an welche die Adresse weitergegeben wird, auch vertrauenswürdig ist.Proxy einrichten! Die effektivste Lösung, seine Daten zu schützen, ist, einen anonymen Proxy einzurichten - dieser zeigt den Webseiten eine andere als die tatsächlich genutzte IP-Adresse an. Somit kann der besuchte Webserver den Standort nicht einsehen und dadurch auch keine weiteren Daten über den Nutzer extrahieren.

Sichere Zahlungsmittel im Internet

Einige Online-Shops bieten bei einem Einkauf die Zahlung per Nachnahme oder Rechnung an, mittlerweile präferieren Online-Shops wie auch Verbraucher aber die unkomplizierte Bezahlung über das Internet, die in der Regel ähnlich wie die konventionelle Überweisung abgewickelt wird - bloß eben bequem vom Desktop-PC, Smartphone oder Tablet aus und mit deutlich kürzerer Geldtransferdauer.

PayPal - Der langjährige Favorit

PayPal war ursprünglich das Bezahlsystem des Online-Auktionshauses eBay, bis sich die zwei Firmen am 17. Juni 2015 dazu entschlossen, getrennte Wege zu gehen, was vor allem PayPal-Usern enorme Vorteile einbrachte. Die Unabhängigkeit von der eBay-Plattform machte den "Bezahlfreund" auch für andere Shops und Services attraktiv. Bei der Zahlung per PayPal werden keine persönlichen Daten und Kontonummern übertragen . Auch deswegen zählt der Finanzdienstleister zu den beliebtesten Anbietern für Geldtransfers im Internet.

Sofortüberweisung und Giropay - Konventionelles Onlinebanking

Bei der Sofortüberweisung handelt es sich um eine konventionelle Online-Überweisung, bloß dass der Überweisungsbildschirm über das Fenster des Shops geöffnet wird und dieser eine unmittelbare Bestätigung über die getätigte Überweisung erhält - und das unabhängig davon, wann das Geld tatsächlich auf dem Konto des Shop-Betreibers eingeht. Dies hat zur Folge, dass Shop-Betreiber nach der Bestätigung Bestellvorgänge umgehend abwickeln und Käufer ihre Artikel zügig erhalten.

Das Prinzip von Giropay ist ähnlich, hier wird jedoch die Homepage der Hausbank geöffnet und die Überweisung wird wie beim bekannten Onlinebanking getätigt. Der eigentliche Unterschied besteht darin, dass das Überweisungsformular schon ausgefüllt ist.

ClickandBuy - Eine Alternative zu PayPal?

Ähnlich wie bei PayPal wird auch bei ClickandBuy ein Benutzer-Account angelegt, bei dem Kontodaten und/oder Kreditkarten-Nummern hinterlegt sind. Die Zahlung erfolgt über das bekannte Lastschriftverfahren, wobei die Kontodaten nicht an die Händler weitergereicht werden müssen. Auch eine Einschränkung des Ausgabelimits lässt sich hier einstellen, was bei den anderen Anbietern nicht ohne weiteres funktioniert.

Sicherheit geht vor

Zahlungen im Internet haben nach wie vor den Ruf, unseriös und unsicher zu sein. Zumindest für die größeren Online-Shops gilt dies aber in der Regel nicht mehr. Und auch bei kleineren Verkaufsplattformen ist die Sorge zumeist unbegründet, wenn eines der vorgestellten Bezahlsysteme angeboten wird.

Ein Grund für die dennoch vorhandene Skepsis beim Online-Shopping dürfte in der Anonymität beim Einkaufen liegen. Im stationären Geschäft lernen Verbraucher den Verkäufer immer persönlich kennen, machen sich ein Bild vom Geschäft und gewinnen dadurch ein gewisses Vertrauen. Online-Shops bieten dagegen eine Anonymität, auf die einerseits wertgelegt wird, die es aber andererseits dem Käufer schwermacht , Vertrauen in das Geschäft zu fassen.

Ebendiese Anonymität bringt jedoch den für viele ausschlaggebenden Vorteil mit, einige Freiheiten zu verschaffen: So können sich Konsumenten in Online-Shops in Ruhe umschauen und Produkte mit anderen Anbietern vergleichen, das eine oder andere Produkt kaufen, das für manch einen im stationären Handel mit einigen Peinlichkeiten verknüpft wäre.

 Die VISA-Karte ist für viele Internet-Nutzer das sicherste Zahlungsmittel.

Die VISA-Karte ist für viele Internet-Nutzer das sicherste Zahlungsmittel.

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Wie dem auch sei, mit dem richtigen Vorgehen lassen sich jedenfalls einige folgenschwere Fehler vermeiden. Die oben genannten Punkte sollten bei diesem Vorhaben unterstützen und tragen dazu bei, dass Online-Shoppen wieder Spaß macht.

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