Verschlüsselte Nachrichten verschicken

Meerbusch (dpa-infocom) · Das Verschlüsseln von E-Mails ist eine aufwändige Sache und erfordert, dass Sender und Empfänger dieselbe Technologie verwenden. Ein Onlinedienst erlaubt, kostenlos und bequem verschlüsselte Nachrichten zu verschicken.

 Sicherheit in Zeiten von NSA & Co.: Der Onlinedienst Burn-Notice bietet das bequeme Versenden sicherer Nachrichten. Vertrauen muss man dem Dienst dabei letztlich trotzdem. Foto: www.burn-notice.me

Sicherheit in Zeiten von NSA & Co.: Der Onlinedienst Burn-Notice bietet das bequeme Versenden sicherer Nachrichten. Vertrauen muss man dem Dienst dabei letztlich trotzdem. Foto: www.burn-notice.me

Ob Messenger oder E-Mail: Die Möglichkeiten, mit Freunden und Geschäftspartnern zu kommunizieren, sind heute vielfältig und vergleichsweise bequem. Nur eins sind sie nicht: sicher. In punkto Sicherheit ist die E-Mail eine digitale Variante der guten alten Postkarte: Sie kann leicht von Dritten mitgelesen werden. Andere Übertragungswege wie Messenger haben ähnliche Schwächen.

Wer sicher kommunizieren möchte, muss E-Mails selbst verschlüsseln oder einen spezialisierten Dienst wie Burn-Notice nutzen. Der kostenlose, englischsprachige Online-Service verschlüsselt Textnachrichten mit einem sicheren Algorithmus. So sollen weder der Seitenbetreiber noch unbefugte Dritte den Inhalt lesen können. Gerade für sensible Informationen wie Kreditkartennummern, PIN-Codes oder Passwörter ist dieses Verfahren gedacht.

Apropos Passwörter: Damit der Empfänger die Nachricht lesen kann, muss er die Antwort auf eine Frage geben, die im Idealfall nur er und der Absender kennen. Technisch gesehen handelt es sich zwar um eine klassische Passwortlösung. Doch muss das Passwort dafür nicht erst weitergegeben werden - was wiederum unsicher sein könnte. Stattdessen beantwortet der Empfänger die Frage und erhält Zugriff auf den Text. Zudem darf der Absender bestimmen, wann der Anbieter die verschlüsselte Nachricht wieder von seinen Servern löscht. Das geschieht nach Angaben des Betreibers entweder sofort nach dem Lesen, nach einer festgelegten Anzahl von Tagen oder nachdem die Nachricht x-mal geöffnet wurde. Das verschafft zusätzliche Sicherheit.

Am Ende ist es bei Burn-Notice aber wie bei anderen Anbietern von Online-Diensten auch: Man muss ein Stück weit blind vertrauen. Ist der Verschlüsselungs-Algorithmus sauber implementiert? Werden die Passwörter nicht im Klartext gespeichert? Löscht der Betreiber die Nachricht tatsächlich vom Server? Diese Fragen kann der Anwender in der Regel nicht selbst beantworten. Immerhin wird Burn-Notice von Deutschland aus betrieben und nicht in Übersee, was Anlass für ein gewisses Grundvertrauen bietet.

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