Durchs Hecken- und Burgenland

Etappe 7: Bruch - Kordel · Die Königsetappe des Eifelsteigs: Etappe 14 des Premium-Wanderwegs führt rund 30 Kilometer quer durch den schönen Meulenwald.

 Königs-Etappe von der Burg Bruch (links) bis zur Burg Ramstein. Archiv/TV-Fotos: Katharina Hammermann/Friedemann Vetter

Königs-Etappe von der Burg Bruch (links) bis zur Burg Ramstein. Archiv/TV-Fotos: Katharina Hammermann/Friedemann Vetter

 Idyllischer Fecken an der Kyll: die Deimlinger Mühle.

Idyllischer Fecken an der Kyll: die Deimlinger Mühle.

 Rast in Rodt: Kerstin Wallenborn stärkt sich mit Erdbeertorte.

Rast in Rodt: Kerstin Wallenborn stärkt sich mit Erdbeertorte.

Bruch/Zemmer/Kordel. Wenn von der "Königsetappe" die Rede ist, denkt man unweigerlich an die Tour de France. Pyrenäen, Bergankunft in L'Alpe d'Huez: Menschenmassen, Radfahrer, die beim Serpentinen-Erklimmen die letzten Körner geben. Eine Königsetappe ist auch die achte Teilstrecke des Eifelsteigs von Bruch nach Kordel. Zugegeben: Sie ist bedeutend leichter zu bewältigen als die der Tour, aber dennoch sind 30 Kilometer am Tag auch für geübte Wanderer eine Herausforderung.

Ich hatte allerdings das Glück, die Eifelsteig-Route von Meulenwald Nord-Ost nach Meulenwald Südwest nicht auf einmal bewältigen zu müssen. Ich marschierte in zwei Etappen - von Bruch bis Zemmer-Rothaus in Begleitung von Georg Metzen von der Mosel-eifel-Touristik Wittlich sowie dem Wegepaten Lothar Billen aus Bruch und Arthur Valerius, dem 1. Beigeordneten von Niersbach. Und von Rothaus nach Kordel unter der fachkundigen Führung von Kerstin Wallenborn, der Geschäftsführerin des Vereins Ferienregion Trierer Land.

Gleich am Start wartet mit der Burg Bruch ein historisches Highlight der Etappe. Die Burg war ursprünglich Sitz der Herren von Bruch, deren früheste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1138 datiert (Fridelo von Bruch). Die heutigen Burgherren, die Förschners, sind überaus gastfreundlich (vier Sterne); im Kapellensaal finden sogar Trauungen statt.

Auf dem Weg Richtung Gladbach zücke ich immer wieder den Notizblock. Meine Begleiter sind routenfest, kennen die Region und ihre Geschichte aus dem Eff-Eff. Wegepate Billen ist Eifelsteig-Experte, sozusagen mit Zertifikat. Zwei Tage Lehrgang in Kassel haben ihn dazu befähigt, Wege abzunehmen und die blau-gelb-grünen Eifelsteig-Symbole anzubringen. Ich lerne: Wo Premium-Weg drauf steht, muss auch Premium drin sein. So wenig Asphalt-Anteil wie möglich, besser schmal als breit und am allerbesten ein Hohlweg - die Qualitätskriterien sind streng. Spätestens alle sieben Minuten muss eine wegweisende Markierung angebracht werden. Eine Eifelsteig-Kommission hat bei einer Begehung sogar die passenden Bäume ausgesucht und entschieden, ob Täfelchen befestigt werden dürfen oder nur aufgespritzte Markierungen erlaubt sind.

Vor der offiziellen Freigabe im Herbst müssen hier und da noch Wege angelegt, ausgebessert oder gemulcht werden, damit der Eifelsteig den strengen Qualitätskriterien des Deutschen Wandersiegels entspricht.

In Gladbach treffen wir - vom Wald kommend - auf die Dorfmühle; für den Eifelsteig soll am Ortsrand eigens eine Treppe gebaut werden, die zu einem schönen Hohlweg führt, dem ersten Teilstück Richtung Greverath. Flankiert von Maisfeldern geht es zum schmucken 162 Einwohner-Örtchen Greverath und weiter Richtung "Steinebeerchen", einem empfehlenswerten Rastplatz mit kleinem Teich im Wald. Zügig geht's nun auf einem Flachstück voran zum Rothaus, vorbei an den "Dreimarken", wo Heidweilerer, Zemmerer und Niersbacher Bann aufeinander treffen.

Auch auf Zemmerer Gemarkung wurde die Eifelsteig-Route nach Einsprüchen eines Privatwaldbesitzers mehrfach geändert. Jetzt steht sie aber fest, obgleich vor Schleidweiler der Pfad plötzlich vor einer eingezäunten Wiese endet. "Eigentlich müsste der Weg entlang der Bäume führen", konstatiert Kerstin Wallenborn und vergewissert sich auf der Karte. Ja, so ist es: "In Zemmer gibt es noch viel zu tun", seufzt sie, und wir suchen uns eine Umleitung durch den Ort.

Im Rodter Gewerbegebiet legen wir eine Rast im Café ein. Die Erdbeertorte ist lecker - und will man nach dem Mahl die Beine hochlegen, kann man das demnächst an der Nordic-Walking-Station tun, im Schatten des Aussichtsturms, in einer "Eifelsteig-Liege".

Eine gut begehbare Wegstrecke mit teilweise schönen Aussichtspunkten schließt sich an: Sie führt vorbei an der idyllisch gelegenen Deimlinger Mühle bei Daufenbach und weiter über den Josef-Schramm-Weg nach Kordel, wo sich der in Bruch begonnene Kreis wieder mit einer Burg schließt: der Burgruine Ramstein.

EXTRA

Etappe 14 in Kürze: Länge: 29,44 Kilometer Wanderzeit: 8,5 Stunden Profil: 687 Meter Steigung, 644 Meter Gefälle Maximale Höhe: 400 Meter über N.N. Minimale Höhe: 150 Meter über N.N. Niveau: mittelschwer

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