Puppentheater für Erwachsene

Trier · Von schräg bis derbe ist alles dabei: Unter dem Motto "Die Wieweler Mumpitz Show" blödelt, kritisiert und tanzt die Karnevalsgesellschaft M\'r wiewelen noch en Zalawen vor 200 Zuschauern fünf Stunden lang in der Orangerie des Nells Park Hotels.

Trier. Eigentlich hätte Präsident Hans-Karl Meunier alias Wichs-Hänschen seine Büttenrede gar nicht halten müssen. Kaum hat er die Bühne betreten, applaudiert und johlt die Menge schon so laut, dass er kaum zu Wort kommt. Doch er setzt sich durch, beruhigt die Gäste und wettert gegen Großprojekte in der Region und gegen den "Flughafen" BER: "Wenn schon Chaos weit und breit, dann mit deutscher Gründlichkeit." Aber es sei ja nicht alles schlecht. Der Stadtrat etwa verdiene wirklich nicht viel, das müsse man bei allem Klagen bedenken. Der Grund: "Guter Rat ist eben teuer!" Und woher sein Spitzname kommt? Wichs-Hänschen poliert eben gern seine Schuhe, na woher denn sonst? - Tätäää!Doch der Reihe nach: Bevor es mit Meunier politisch wird, haben die anderen Redner jede Menge private Belange mit dem Publikum zu besprechen. Frank Schmidt empfiehlt den Leckermäulern vor der Bühne als Dänisch Koch ein traditionelles Gericht, in dem neben Eiern und "einem ganzen Arsch voll Krimpern", alte Lappen und Rauchfleisch nicht fehlen dürfen. Ist Letzteres nicht zur Hand, empfiehlt der Koch Leder von Omas warmem Sessel.Später amüsiert Schmidt das Publikum mit seiner Gesangseinlage als Conchita Bratwurst. Das ist nicht nur unterhaltsam wegen des schrägen Textes. Auch seine volle, kräftige Stimme beeindruckt die 200 Gäste im Saal. Die Einlage kommt so gut an, dass Schmidt in der Pause von jungen Mädchen belagert wird, die alle ein Autogramm ergattern wollen.Nach der Pause sucht "et Marie aus d\'r Fidei" (Ingrid Meunier) als Bäuerin einen Mann. Inzwischen ist sie so verzweifelt, selbst für einen Saarländer wäre sie noch frei! Josef Arweiler und Oliver Hoffmann nörgeln als Schöndoof und Stapler von ihrer Loge aus an allen Vorträgen und Showeinlagen herum. Kein Karnevalist wird verschont - aber keiner nimmt es den beiden übel. Bei seinem eigenen Vortrag bespricht das Duo, das an die beiden Opas aus der Muppet Show erinnert, den Verfall des weiblichen und des männlichen Körpers.Neben den Vorträgen und Showeinlagen beeindruckten auch die Bühnenbilder. Das eine zeigt eine Verlängerung der Bühne: Scheinwerfer, Stühle, ein Hutständer und eine Leiter sind perspektivisch auf eine Leinwand gemalt. Das andere ist eine Art Galerie schräger Charaktere: Knallbunte Affen, Vögel und andere Puppen glotzen aus Fenstern - eine Hommage an die Muppet Show, die das Programm inspiriert hat. belWeitere Sitzungstermine: 31.1., 19.11 Uhr (ausverkauft); 6.2., 20.11 Uhr; 7.2., 19.11 Uhr; 14.2., 19.11 Uhr in der Orangerie des Nells-Park-Hotels; 21.2., 20.11 Uhr, in Wasserbillig (Centre Culturel).Die weiteren Akteure:Wieweler Kindergarde (Trainerin Susanne Becker, Betreuerin: Ute Klein); Große Garde (Trainerin Melanie Münster, Betreuerin Ute Klein); Wieweler Showteil-Team (Musikzusammenstellung Josef Arweiler, Choreografie Oliver Hoffmann); Zalawender Schlawiner (Constantin Albert, Julian Albert, Kilian Braun); Beaker; Krawallschachtel: Jürgen Jakobs; Josef Müller; der Wieweiler-Elferrat als Mexikanische Hühner; Zalawener Duckentcher.Weitere Kappensitzungen:volksfreund.de/fastnachtExtra

Constantin Albert, meint als Zalawener Schlawiner zu seinem Kollegen Kilian Braun: "Mit der neuen Brille siehst du aber beschissen aus." Der wundert sich und sagt: "Wieso, ich habe doch gar keine neue Brille." Albert: "Aber ich!"

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