Ruck-Zuck bringt Hermeskeil zum Beben

Hermeskeil · Die Hochwaldstadt hat an Rosenmontag ein wahrlich erschütterndes Ereignis erlebt. Getreu dem Motto "Hermeskeil bebt - Der Karneval lebt" sind 26 Gruppen beim Umzug des Karnevalsvereins Ruck-Zuck mitmarschiert. Epizentrum des närrischen Treibens war vor rund 5000 Besuchern der Innenstadtring.

Hermeskeil. Auf der nach oben offenen Frohsinns-Skala war dieses närrische Beben besonders stark. Der Hermeskeiler Karnevalsverein Ruck-Zuck hat gestern auf dem Höhepunkt der tollen Tage eine Karawane mit insgesamt 26 Motivwagen und Fußgruppen auf eine Runde um den Innenstadtring geschickt. Flankiert wurde der Umzug von - so lautet die Schätzung der Veranstalter - rund 5000 Jecken am Straßenrand.
Vor allem am oberen und unteren Ende der Fußgängerzone schlängelte sich der närrische Lindwurm mit großem Helau durch ein dichtes Zuschauerspalier. Die Besucher erlebten dabei eine farbenfrohe Parade unter grauem Himmel.
Schon die Zugnummer eins entpuppte sich dabei als erster Stimmungsaufheller. Die Gruppe Ramba Samba aus Bliesen gab mit ihren Trommeln den Takt vor und brachte einen Hauch von Rio in den Hochwald. Fürs Schunkeln und Mitsingen waren außerdem die Musikvereine aus Bescheid, Geisfeld und die heimische Stadtkapelle zuständig.
Nicht gegeizt haben die Akteure mit originellen Ideen und Kostümen.
Erich Jacobi und seine Gruppe waren beispielsweise als Frösche unterwegs. Wer so verkleidet ist, darf sich nämlich - anders als die Stadt Hermeskeil mit ihren leeren Kassen - noch große Sprünge erlauben. Apropos kein Geld und süffisante Anspielungen auf die Lokalpolitik: Die Gruppe Hermeskeiler Geisterjäger schlüpfte diesmal in die Rolle von Indiana Jones.Indiana Jones trifft Super Mario


Als Jäger des verlorenen Schatzes waren sie auf der Suche nach dem verlorenen Schatz. Denn mit dem großen Geldsegen durch lustig drehende Windräder wird es in Hermeskeil wohl doch nicht so richtig etwas, mutmaßte die Gruppe. Mitmachen beim Ruck-Zuck-Rosenmontagsumzug ist Ehrensache: Diese Devise galt unter anderem für die Yes Angels. Auf dem Wagen des Vereins waren merkwürdige Renngeräte platziert - und zwar aufgemotzte Mülltonnen. Damit rührten die Yes Angels schon mal die Werbetrommel für ein weiteres großes Spektakel, das in Hermeskeil ansteht: die Mülltonnen-WM am 12. September 2015.
Auch sonst bekam das Publikum viele auffällige und skurille Gestalten zu Gesicht: Die Helden der Video-Spielreihe Super Mario waren ebenso mit von der Partie wie die Lego-Männchen vom Jugendclub Geisfeld. Als Pinguine, Eisbären und Eskimos zog die Gruppe Flüssige Pfläumchen durch die Stadt. Ihnen dicht auf den Fersen waren die Steinzeitmenschen aus Gusenburg. Da hielten die Zwerge von der Kita Villa Kunterbunt lieber gebührend Abstand. Die Neuhüttener Karnevalisten hatten ihren Wagen kurzerhand komplett zur Dollberg-Klinik umfunktioniert. Derweil rauchte ausgerechnet das Gefährt der Hermeskeiler Feuerwehr ganz gewaltig. Nur gut, dass die Truppe eine Sirene mit dabei hatte und diese ausgiebig heulen lassen konnte. Neben den Delegationen aus Neuhütten und Gusenburg waren auch Gardemädchen aus Otzenhausen und die befreundeten Karnevalsvereine aus Reinsfeld und Damflos mit von der Partie.
Der Ruck-Zuck bot nicht nur allein 70 Gardemädchen auf. Sein imposanter Prinzenwagen mit den aktuellen Tollitäten Florian I. und Julia I. bildete auch wie gewohnt den Schlusspunkt des Rosenmontagsumzugs. Für viele Akteure ging es danach aber direkt in die Hochwaldhalle, wo es zum feucht-fröhlichen Nachbeben kam.

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