Saarburger Narren trotzen dem Regen

Saarburg · Auch anhaltender Regen hat es nicht geschafft, die Stimmung beim Saarburger Nachtumzug zu trüben. Geschätzte 9000 Narren feierten den Zug mit 40 Gruppen. Dazu gehörten ein rollender Knast, leuchtende Igel und Aquarien mit Tintenfischköpfen sowie laufende Windräder.

Saarburg. Regen hält Narren nicht auf und Umzüge schon gar nicht. Das haben am Samstag in Saarburg der Nachtumzug, der rund zwei Kilometer weit von Beu rig bis zur Stadthalle zog, sowie Tausende Zuschauer, die die Gruppen am Wegesrand mit Helau- und Hau-Ruck-Rufen begrüßten, bewiesen. Unter den 40 Gruppen des Zugs gab es jede Menge schöne Kostüme und Wagen zu bewundern. So liefen Igel, deren Stacheln leuchteten, und blinkende Windräder vom Nenniger Windpark auf zwei Beinen durch die Stadt. Röcke in Karussellform drehten sich bei der Fußgruppe Geltz. Die Saarburger Feuerwehrfrauen ließen Kleopatra mit Lichterketten wiederauferstehen. Die Mitglieder der Fußgruppe Blaues Wasser waren mit tonnenförmigen, fischbesetzten Aquariumsumhängen und orangenen Tintenfischköpfen unterwegs. Es tummelten sich Schmetterlinge und Raupen sowie Engel und grimmig dreinblickende Teufel auf der Straße. Die Kolpingfamilie ließ einen Leuchtturmwagen vorfahren. Die Saarburg war auf einem Wagen dabei - ebenso ein Harry-Potter-Schloss. Hübsch und kompakt präsentierten sich die weiße Kutsche mit zwei gezimmerten Pferden vom Irscher Kinder Dreigestirn und die bunte Narrenkappe der KG Hau Ruck. Die Hochwaldklinik vom Henterner Karnevalsverein rollte mit Hubschrauber an Deck durch die Straßen. Zwei Piratenschiffe sowie ein Schiffswrack in Eislandschaft segelten mit. Die Gruppe Rommelfanger sorgte mit bunten Clowns für gute Laune, ein Wehinger Wagen kutschierte einen Knast mit Sträflingen umher. Eine Saarburger Besonderheit: Damit der Umzug beim Bahnhof wohlbehalten über die Gleise kam, sicherte die Bundespolizei den Bahnübergang. Dort verlief alles glatt, einer der Zugführer hupte den Narren sogar zu. Aus Sicht der Saarburger Polizeiinspektion ist der Umzug ruhig verlaufen. Lediglich ein 24 Jahre alter Mann wurde über Nacht in Gewahrsam genommen. Er habe Leute im Tunnel angepöbelt und sei trotz mehrfacher Ermahnung in der Zugbahn gelaufen. Auch die Veranstalter ziehen ein positives Fazit. Stefan Greif vom Verein Saarburger-FastNacht sagte: "Trotz Regen ist die Stimmung spitze gewesen." Er schätzt die Zahl der Besucher auf 9000 bis 11 000. Laut Greif haben die Narren nach dem Umzug bis in den Morgen hinein in der Stadthalle und der angrenzenden Gastronomie sowie im Beuriger Pfarrsaal weitergefeiert. volksfreund.de/fastnachtExtra

Peter Gerling, Saarhölzbach: "Ich finde den Umzug wunderschön, vor allem mit den ganzen Lichtern, das gefällt mir. Wir sind in den vergangenen Jahren immer hierhergekommen. Das ist jetzt, glaube ich, das siebte Mal." Alexander Hirsch, aus der Nähe von Aachen: "Mir gefällt der Umzug gut, vor allem der Wagen, der ein kleines Feuerwerk abgeschossen hat. Bei uns werden bei den Zügen mehr Bonbons geworfen, und es wird kein Wein ausgeschenkt." Joana Ramos, Trier: "Es sind zwar große Lücken im Nachtumzug, aber sonst geht ganz gut was ab." Ina Gard, Konz- Ober emmel: "Ich finde den Umzug schön. Die Leute haben sich viel Mühe gemacht, und auch die Kostüme sind schön. Nur leider spielt das Wetter nicht so mit." Jutta Fox, Mannebach: "Der Umzug ist toll gemacht, aber mir fehlt das mittelalte Publikum, also 40- bis 50-Jährige, auf den Wagen."

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