Tanzen, feiern, hoch das Bein

Gerolstein · Im rappelvollen Rondell und vor den Augen der Narren des gesamten Gerolsteiner Landes hat Judith Kuhl die Regentschaft über die Hochburg des Eifeler Karnevals übernommen.

 Strahlende Prinzessin, begeistertes Narrenvolk: Judith I. übernimmt die Regentschaft über Gerolstein und seine Burgnarren. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Strahlende Prinzessin, begeistertes Narrenvolk: Judith I. übernimmt die Regentschaft über Gerolstein und seine Burgnarren. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Gerolstein. Tschingderassabumm und Trööt: Eine gefühlte halbe Stunde lang bearbeiten die Gerolsteiner Stadtsoldaten ihre Pauken und Trompeten, bis Prinzessin Judith I. nebst ihren Funkies die Bühne des Rondells erklimmt. Es dauert so lange, weil sie wirklich jedem in der Menge eine Rose überreicht und wirklich jeder sie dafür umarmen will.
Es ist ein schöner Anblick und eine sympathische Geste, die am Anfang ihrer Regentschaft über die Gerolsteiner Burgnarren stehen - und die rund 400 Narren, die aus allen Windrichtungen in die Brunnenstadt geströmt sind, lassen ihre Prinzessin dafür kräftig hochleben.
Bei der Inthronisierung sind alle dabei, die im Gerolsteiner Land dem Karneval huldigen, und sie bringen gleich ihre eigenen Tollitäten mit: die Pelmer Ulkvögel, die Karnevalsgesellschaft Prüm, der Karnevalsverein Hillesheim, die Kylltalnarren aus Jünkerath, die Schneefels Jongen aus der Schneifel und die MüKaRoOs aus Müllenborn, Kalenborn, Roth und Oos. Sogar der amtierende Trie rer Prinz Marc II. sitzt bestens gelaunt samt Gefolge im Publikum - der gebürtige Gerolsteiner will sich den Startschuss für den Karneval in seiner alten Heimat nicht entgehen lassen.
Nachdem die große Garde der Burgnarren zum letzen Mal ihren Tanz der Session 2013 aufgeführt hat und zu Ehren des abdankenden Prinzenpaares Mark I. und Tanja I. der letzte Prinzengruß erklingt, stehen eine strahlende Prinzessin Judith und ihre drei Funkies Gianna Ackermann, Lisa Rickal und Patricia Himmels auf der Bühne.
"Für uns beginnt eine tolle Zeit, ohne einen nervenden Adjudanten", sagt Judith I. und lacht. "Frauen-Power pur - und allen Männern sei gesagt, keine von uns ist vergeben. Ihr dürft uns vier also gerne auf den Händen tragen." Sie erledigt die Formalitäten genauso humorvoll wie die Antrittsrede, die das Motto der Prinzessin erklärt: "Tanzen, feiern, hoch das Bein". Als ehemaliges Funkemariechen und Trainerin der Garden der Burgnarren wünscht sich Judith I., dass alle dem Wahlspruch folgen. Dann überreicht Bürgermeister Bernd May bereitwillig den Stadtschlüssel - und das leere Stadtsäckel. "Wir haben zu viel Geld für den neuen Kindergarten ausgegeben", lautet seine Entschuldigung. Prinzessin Judith I. und ihre närrische Gefolgschaft wird dies an ihrem großen Tag nicht vom Feiern abhalten. now

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