Ruf doch einer mal die Kammerjägerin!

Trier · Seit 20 Jahren geht Samus Aran als intergalaktische Kopfgeldjägerin auf die Jagd nach Aliens und Weltraumpiraten. In ihrem neuen Abenteuer „Metroid: Other M“ für Nintendo Wii bewährt sich die Actionheldin wieder als Kammerjägerin in den Weiten des Weltalls.

 Ringkampf mit Alien: Kopfgeldjägerin Samus Aran hat bei ihrer neuesten Mission alle Hände voll zu tun. Foto: Nintendo

Ringkampf mit Alien: Kopfgeldjägerin Samus Aran hat bei ihrer neuesten Mission alle Hände voll zu tun. Foto: Nintendo

Foto: Nintendo

Bei einem biologischen Experiment auf einer Forschungsstation der galaktischen Förderation ist der Super-Gau eingetreten. Gezüchtete Kreaturen sind außer Kontrolle geraten. Was tun, wenn Scharen von Ungeziefer den Forschungsetat gefährden? Der Kammerjäger muss her! Für spezielle Aufträge mit aggressiven Aliens ist Kopfgeldjägerin Samus Aran zuständig. Bei der Forschungsstation trifft sie auf eine Spezialeinheit der galaktischen Föderation, die nach dem Rechten schauen soll. Irgendetwas ist faul an der Sache

Steuerung: Der Spieler navigiert Samus Aran bei der Aufklärung ihrer Mission durch die dreidimensionalen Levels. In den dunklen Gänge des Raumschiffs und den unwirtlichen Biotopen wimmelt es nur so von bissigen Insekten und angriffslustigen Kreaturen. Mit einem Schwenk der Wii-Fernbedienung auf den Bildschirm wechselt man in den Suchmodus, in dem man durch das Visier der Heldin die Gegend absuchen oder die Scharen von Feinden im First-Person-Shooter-Stil bekämpfen kann.

Im First-Person-Modus kann Samus per Zielerfassung auf anvisierte Ziele feuern; doch um beweglich zu bleiben und Attacken auszuweichen, muss in den normalen Modus gewechselt werden. Sonst wird Samus Aran schnell zur leichten Beute.

Der Modi-Wechsel braucht Zeit, um flüssig von der Hand zu gehen, entpuppt sich aber als Pluspunkt für das Gameplay. So lassen sich damit im Laufe des Spiels neue Ausrüstungsteile erspähen, die Reichweite und Bewegungsfreiheit erweitern sowie den Zugang zu neuen Ebenen der Forschungsstation ermöglichen.

Ist die Energie oder der Raketenvorrat erschöpft, hilft ein kurzes Yoga-Quickie und die Kampfkraft ist wieder hergestellt. Denn die vernichteten Kombatanten hinterlassen keine Powerups zur Erholung.

Leveldesign: Schon immer haben die Programmierer den Metroid-Titeln ein ausgeklügeltes Leveldesign verpasst, das den Schwierigkeitsgrad langsam steigert. Auch Metroid: Other M ist wie seine Vorgänger kein stumpfes Ballerspiel, sondern verknüpft rasante Shooter-Elemente mit dem Charakter eines fesselnden Science-Fiction-Adventures. Die Jagd auf Killerinsekten wird mit zunehmender Spieldauer unerbittlicher. Und die vertrackte Suche nach Wegen, Durchgängen und Powerups für die Ausrüstung von Samus Aran werden zum blutigen Überlebenskampf in einem finsteren Labyrinth, das farbenprächtig und imposant daherkommt.

Hier darf die Wii zeigen, dass sie mehr unter der Haube hat, als ihr oft nachgesagt wird. Vor allem die nervenaufreibende Atmosphäre des Spiels zieht den Spieler sofort in ihren Bann. Der Adrenalinpegel bleibt konstant hoch, hinter jeder Ecke kann der Tod lauern. Trotz des ambitionierten Schwierigkeitsgrads sind Speicherpunkte im Spiel fair verteilt.

Neue Features: Neben dem obligatorischen Laserbeam und dem Morphingball ist Samus Aran in Metroid: Other M mit neuen Fähigkeiten ausgestattet. Im Eifer des Gefechts kann die Heldin mit dem Sensemove gefährlichen Attacken geschmeidig ausweichen und direkt zum Gegenschlag ausholen. Im Suchmodus scannt Samus Aran die Gegend nach Hinweisen und Verstecken ab. Mit dem Raketenwerfer im Ärmel lassen sich nicht nur Barrieren beseitigen, sondern auch hartnäckige Küchenschaben von der Bildfläche pusten. Und wenn es hart auf hart kommt, legt die Actionheldin sogar im Nahkampf mit dem „Lethal Strike“ starke Gegner auf die Matte und gibt ihnen den Todestoß.

Fazit: Metroid: Other M verbindet und perfektioniert die tollen Features seiner Vorgänger und setzt in punkto Kampftechniken noch eins drauf. Handfeste Shooter-Action ist in ein ausgeklügeltes Science-Fiction-Abenteuer gepackt, das vor allem von seiner dichten Atmosphäre und den mannigfaltigen Szenarien lebt. Dank der emotionalen Dramaturgie um Samus Arans Geschichte, die mit prachtvollen Filmsequenzen ins Spiel eingeflochten ist, bekommt das Spiel zusätzliche Tiefe und beschränkt sich nicht nur auf die Hatz in klaustrophobischen Räume. Die Steuerung ist gewöhnungsbedürftig, doch der Wechsel der Perspektive bietet ungeahnte Möglichkeiten, ans Ziel zu gelangen und im Dauerfeuer die Übersicht zu behalten. Für die grandios animierten Endgegner ist der Sniper-Modus Gold wert.

Metroid: Other M, für Nintendo Wii, empfohlen ab 12 Jahre, ca. 45 Euro.pwr/mc

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