Star Wars Kinect: Nutze die Macht, Luke!

Trier · Alle Star-Wars-Spiele der vergangenen 30 Jahre hatten einen gemeinsamen Nachteil: Kein Jedi-Ritter hat den Frieden in der Galaxis jemals mit einem Controller in der Hand verteidigt. Jetzt braucht auch der Spieler keinen mehr: Microsofts Kinect-System wird zum Äquivalent der Macht: Nur mit seinen Gesten steuert der Spieler den Krieg der Sterne.

 Großes Potenzial eher nicht genutzt: Star Wars Kinect wird zwar jüngere Spieler begeistern, erfahrene Gamer hätten sich von der integrierten Gestensteuerung jedoch mehr erwartet.

Großes Potenzial eher nicht genutzt: Star Wars Kinect wird zwar jüngere Spieler begeistern, erfahrene Gamer hätten sich von der integrierten Gestensteuerung jedoch mehr erwartet.

Foto: Hersteller

Star Wars ist eine zeitlose Lizenz, die im Unterhaltungsgeschäft eine enorme Anziehungskraft besitzt und die der Spielewelt schon viele Titel beschert hat - darunter Jahrhundertwerke wie Biowares Knights of the Old Republic (2003). Logisch, dass Microsoft auch seinen Bewegungssensor Kinect ins Star-Wars-Universum versetzen will. Die Idee ist reizvoll: Würgen wie Darth Vader, Objekte schweben lassen wie Yoda - mit Kinect ist die Illusion, die Macht fließen zu lassen, so echt wie nie zuvor. In Verbindung mit einer epischen Story könnte daraus ein Meilenstein der Star-Wars-Spiele werden.

Doch dieser Sprung ist Microsoft nicht gelungen. Star Wars Kinect bietet eine inhaltlich simple Sammlung von bewegungsgesteuerten Einzelspielen, die weder mit ihrer Struktur noch mit ihrer Präsentation aus der Masse der Kinect-Titel herausragen. Fans, vor allem jüngere, haben aber trotzdem ihren Spaß.

Kinder werden es genießen, als Jedi-Schüler an der Seite ihres Meisters für das Gute zu kämpfen und mit schwungvoll gesteuertem Lichtschwert gegen die Schergen des Imperiums anzutreten. Sie werden gerne die Flugsequenzen und Podrennen in Angriff nehmen und ihre Vehikel mit Körperbewegungen steuern. Sie werden wahrscheinlich auch gerne zum wohl nicht ernst gemeinten Tanzwettbewerb antreten, bei dem berühmte Figuren zu leicht umgewandelten klassischen Hits die Hüften schwingen.

Aber der erwachsene Spieler fragt: Wo ist die Story? Warum stehen mir nur wenige Gesten zur Verfügung, mit denen ich Objekte beeinflussen oder bewegen kann? Warum ist die deutsche Synchronisation so schlecht? Warum will sich das Gefühl, tatsächlich die Macht per Handbewegung einzusetzen, einfach nicht einstellen?

Fazit: Star Wars Kinect ein gutes Spiel für Star-Wars-Fans bis 14 Jahre. Erwachsene Sternenkrieger sollten zuerst probespielen.

Weitere Spieletests von Jörg Pistorius in seinem Blog

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