Externe Soundkarten für Hobbymusiker und Spieler

Kiel/Bad Honnef (dpa/gms) - Notebooks haben einen entscheidenden Nachteil: Für Erweiterungen ist kein Platz im Gehäuse. Zum Glück gibt es externe Soundkarten, die zumindest viele musikalische Probleme lösen.

„Chips in Notebooks reichen sicher aus, um ein paar alte Kassetten auf CD zu ziehen“, sagt Alexander Weber von der Zeitschrift „Beat“. Wer aber Musik machen oder Surround-Klang haben will, braucht eine externe Soundkarte, auch Audio-Interface genannt.

An den Rechner gestöpselt werden externe Soundkarten meist über USB oder Firewire. „USB 2.0 und Firewire 400 nehmen sich nicht viel in Sachen Datentransferrate“, sagt Georg Berger von der in Bad Honnef erscheinenden Zeitschrift „Professional Audio Magazin“.

Interessierte müssen sich überlegen, welche Anschlüsse es sein sollen: „XLR braucht, wer Mikrofone anschließen will, Klinke braucht, wer Studio-Equipment anschließen möchte“, so Weber. „Viele Interfaces kombinieren Klinke und Cinch, um die DJ-Fraktion mit Plattenspielern und CD-Playern anzusprechen.“ Standard seien zudem mindestens zwei Eingänge für Mikrofon beziehungsweise Line-In und zwei bis vier analoge Ausgänge plus Digital-Schnittstelle wie S/PDIF.

„Wer nur spielen will, kommt mit zwei Kanälen aus, braucht vielleicht aber auch sechs für Surround-Ausgabe“, sagt Weber. Jemand, der elektronische Musik am Rechner macht, braucht weniger Kanäle als jemand, der im Proberaum eine Band aufnehmen will. Ein Klassiker ist die „Midi“-Schnittstelle. „Jemand, der elektronische Musik machen will, kommt darum nicht herum“, sagt Berger.

Bei den technischen Daten ist die Latenzzeit eine wichtige Größe - die Zeitspanne zwischen der Digitalisierung von Daten in der Karte bis zu ihrer Ausgabe am Rechner. Je niedriger die Latenz ist, desto besser. „Üblich sind Werte von 1 bis 4 Millisekunden“, erklärt Weber. Die Spreu vom Weizen trennt der „Signal-/Rauschspannungsabstand“ (SNR). Eher unterdurchschnittlich ist laut Weber ein Wert von 92 dB(A), hervorragend seien 107 db(A).

Ohne Handarbeit geht es auch mit High-Tech-Interfaces nicht. „Wie früher bei Bandaufnahmen muss ausgesteuert werden. Sonst steigt der Rauschpegel“, heißt es bei der Stiftung Warentest in Berlin. Bei Soundkarten mit Pegelstellern sollten zudem alle nicht benötigten Eingänge heruntergeregelt werden. „Das sperrt Störsignale aus.“

Wer Musik digital über die externe Soundkarte auf die Festplatte kopieren will, sollte sich erkundigen, ob beim Wunsch-Interface ein Kopierschutz digitale Vervielfältigungen verbietet, empfiehlt Berger. „Man kann unter Umständen über die Karten-Software Einstellungen vornehmen, wie digitale Signale gesendet und empfangen werden.“

Die meisten USB-Lösungen brauchen kein Netzteil, sie bekommen ihren Strom über das USB-Kabel vom Notebook. „Firewire liefert bei Notebooks allerdings keine Stromversorgung“, sagt Weber. „Eine zukunftssichere Investition liegt bei rund 220 Euro für USB und 330 Euro für Firewire.“

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