Wenn das Traumhaus eine Finca ist

Spanien ist bei Deutschen wegen der günstigen Immobilienpreise beliebt. Aber geht es um die Immobilienfinanzierung auf Mallorca, an der Costa del Sol oder in Malaga stehen viele Deutsche erst mal ratlos da.

 Immobilien in Spanien finanziert man aktuell am günstigsten in Deutschland. Foto: Reinhardt

Immobilien in Spanien finanziert man aktuell am günstigsten in Deutschland. Foto: Reinhardt

Foto: (ELI@S-Bildarchiv Saarbrücker Ze)

Wer in Spanien eine Immobilie kaufen will, muss sich frühzeitig über die Finanzierung Gedanken machen. Denn für die Hypothek in Spanien gelten etwas andere Regeln und Konditionen als beim Immobilienkauf in Deutschland.
Wer den Immobilienkauf unter der Sonne bar bezahlen kann, hat einige Vorteile. Er spart Zinsen und Kosten, außerdem ist der Erwerb sehr viel schneller abgewickelt als mit einem Kredit. Aber wie in Deutschland brauchen die meisten Immobilienkäufer eine Finanzierung, also eine Hypothek für die Wohnung, das Haus, die Finca.
Käufer können zwischen zwei Möglichkeiten wählen: Entweder finanzieren sie den Kauf über eine Bank in Deutschland oder über ein Institut vor Ort. Grundsätzlich kann auch eine Immobilie in Spanien über eine Sparkasse oder Bank in Deutschland finanziert werden. Bekommt der Käufer "deutsche" Konditionen, ist das für ihn derzeit sehr günstig, denn einen Kredit mit zehn Jahren Zins-Festschreibung gibt es schon für rund zwei Prozent Zinsen pro Jahr. Das bedeutet: Zins und Rate für diese Finanzierung sind für zumindest zehn Jahre sicher und planbar.
Eine Immobilie auf Mallorca oder in anderen Teilen Spaniens ist aber bei vielen Banken und Sparkassen in Deutschland nicht ganz so geschätzt. Der Grund für die Zurückhaltung: Die Immobilienbewertung ist von Deutschland aus sehr viel schwieriger, da die Kenntnis des spanischen Immobilienmarktes fehlt sowie die Erwerbsvorgänge nicht unbedingt bekannt sind. Dennoch ist es einen Versuch wert, die Hypothek in Deutschland zu erhalten. Gute Chancen haben Käufer vor allem, wenn es für die Immobilie bereits eine "deutsche" Finanzierung hat. Positiv ist aber auch, wenn das Institut selber Mallorca-Immobilien vermittelt oder wenn der Käufer eine eigene Immobilie in Deutschland als Sicherheit anbieten kann.
Möglich ist natürlich auch die Finanzierung über eine spanische Bank. Allerdings sind die Konditionen wesentlich anders als bei Hypotheken in Deutschland. Denn in Spanien wird üblicherweise variabel finanziert. Das bedeutet: Der Zins kann sich ändern.
Das typische Modell einer Immobilienfinanzierung einer spanischen Bank besteht aus einem festen Zins plus einem variablen Zins, der sich am Euribor orientiert. Euribor ist die Abkürzung für European Interbank Offered Rate. Dies ist der Zinssatz für Termingelder in Euro, die zwischen Banken gehandelt werden. Aktuelle Angebote für eine Immobilienfinanzierung auf Mallorca liegen für Kunden mit bester Bonität bei etwa zwei Prozent plus 3-Monats-Euribor. Bei einem 3-Monats-Euribor von nur 0,3 Prozent ergibt sich ein Gesamtzins für die Hypothek von rund 2,3 Prozent.
Allerdings gibt es verschiedene Faktoren, die den Basiszins je nach Kreditinstitut erhöhen können. Unter anderem spielt eine Rolle, ob der Kreditnehmer dauerhaft ansässig ist und ob er Eigenkapital mitbringt. Und natürlich spielt auch die Tilgungsdauer eine Rolle. Der Vorteil solch einer Immobilien-Finanzierung kann darin bestehen, dass der Referenzzins noch sinken könnte. Dann würde es für Immobilienkäufer in Spanien günstiger. Der Nachteil: Steigt der Zins wieder, wird es teurer.

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