Alle Jahre wieder: Brennholz für den Kaminofen besorgen

Oldenburg (dpa/tmn) · Keiner will im Hochsommer schon an den Winter denken. Doch wer dann nicht frieren will, tut das besser. Der Holznachschub für den Kaminofen muss schließlich vor Beginn der kalten Tage besorgt werden.

 Drei bis fünf Kubikmeter Brennholz schluckt ein Kaminofen jedes Jahr. Foto: Andrea Warnecke

Drei bis fünf Kubikmeter Brennholz schluckt ein Kaminofen jedes Jahr. Foto: Andrea Warnecke

Drei bis fünf Kubikmeter Brennholz schluckt ein Kaminofen jedes Jahr. Diesen Vorrat müssen sich Besitzer vor dem Winter anschaffen.

Die Holzscheite gibt es im Baumarkt fertig zugeschnitten und soweit getrocknet, dass sie direkt in den Ofen wandern können. Günstiger ist das Sammeln oder Sägen im Wald. Aber das ist mit Mühe verbunden, und das Holz braucht Lagerzeit. Für wen ist was besser? Ein paar Tipps:

Holz sammeln und fällen: „Wer neues Holz benötigt, kann beim örtlichen Forstamt oder Waldbesitzer einen Sammelschein für den Wald erwerben“, erklärt Carsten Brüggemann von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Für etwa 30 Euro pro Kubikmeter kann man dann Holz vom Wegesrand mitnehmen. Alternativ meldet man sich als Selbstsäger an. „Hierzu ist allerdings ein Motorsägen-Führerschein und Schutzkleidung notwendig“, sagt der Experte. Das Holz ist günstiger als im Handel - wenn man die Aktion als Hobby betrachtet und nicht die Kosten für den Transport, die Ausrüstung und den Zeitaufwand einkalkuliert. Im Wald erkennen die Selbstbeschaffer die freigegebenen Bäume an Markierungen des Försters. Wer sich frei bedient, macht sich strafbar.

Holz kaufen: Wem das Sammeln zu mühsam ist, bezieht bereits zugeschnittenes und getrocknetes Brennholz aus dem Handel. „Gekauftes Holz aus dem Baumarkt ist allerdings sehr teuer“, sagt Brüggemann. Wer regelmäßig den Ofen nutzt, sollte sich daher in seiner Region nach Brennstoffhöfen oder Holzenergie-Zentren umschauen, die fertige Holzscheite zu einem günstigeren Preis anbieten. Eine preiswerte Alternative ist auch der Kauf direkt beim Waldbesitzer oder Forstamt.

Die Hölzer sollten sauber sein, keine Anstriche vorweisen und nicht modrig-muffig riechen. „Wichtig ist, dass Holz zum sofortigen Verheizen hinreichend trocken ist“, erklärt Andreas Schütte von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe. Ist es noch feucht, hat es einen geringen Brennwert und erzeugt zu viel Feinstaub. Der Feuchtegehalt von Holz beim Verbrennen ist sogar gesetzlich vorgeschrieben. Er darf nicht mehr als 25 Prozent betragen, was einem Wassergehalt von unter 20 Prozent entspricht. An Holz im Handel zeigt etwa das RAL-Gütezeichen Brennholz an, dass die Feuchte maximal 22 Prozent beträgt.

Beim Kauf oder beim Trocknen im Lager hilft auch die Nagelprobe: Lässt sich der Fingernagel leicht in die Stirnseite drücken, wo die Jahresringe erkennbar sind, ist der Heizwert gering. Es muss noch einige Monate trocknen, erklärt Denny Ohnesorge von der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher. Es gibt auch günstige Messgeräte oder man fragt die Schornsteinfeger. „Sie haben in der Regel Feuchtemessgeräte und können zum Beispiel in Verbindung mit dem Termin zum Kehren von Schornsteinen und Überwachen der Feuerstätten die Holzfeuchte messen“, sagt Schütte.

Holzsorte: „Die Wahl des Holzes hängt von der Art der Befeuerung ab“, erklärt Brüggemann. So verbrennen hochwertige Kessel, die mit 1000 Grad laufen, jede Art von Holz. Für den herkömmlichen Kaminofen empfiehlt er heimische Laubhölzer mit hoher Holzdichte wie Eiche, Buche und Birke. Laubhölzer eignen sich grundsätzlich besser zum Verheizen als Nadelholz, erklärt Ohnesorge. Es hat einen höheren Heizwert und eine längere Brenndauer.

Rotbuche und Eiche haben den höchsten Heizwert. „Eichenholz allerdings rußt stark und riecht unangenehm und sollte daher allenfalls in geschlossenen Öfen verbrannt werden“, erläutert der Experte. Ahorn, Kirsche und Esche sind ebenfalls geeignet, werden jedoch nicht häufig als Brennholz verkauft. „Birke mit etwas weniger Heizwert als die Buche setzt beim Verbrennen ätherische Öle frei, die ein schönes Aroma verbreiten.“ Die oft harzhaltigen Nadelhölzer entwickeln starken Ruß und Rauch und sind ebenso wie die leichten Weichhölzer Erle, Weide und Pappel weniger geeignet.

Wer selbst Holz im Wald macht, zersägt die Stämme am besten je nach Kessel auf einen Meter oder 50, 33 beziehungsweise 25 Zentimeter Länge. Darauf weist Andreas Schütte von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe hin. Der Ofenbesitzer teilt die Stücke dann noch mit dem Spalthammer oder der Axt in Scheite von etwa 5 bis 9 Zentimeter Breite.

 Vorrat für den Winter: Holz für den Ofen lässt sich im Baumarkt kaufen oder im Wald selbst sägen oder sammeln. Foto: Andrea Warnecke

Vorrat für den Winter: Holz für den Ofen lässt sich im Baumarkt kaufen oder im Wald selbst sägen oder sammeln. Foto: Andrea Warnecke

 Wohlige Wärme für den Winter: Wer sich anmeldet und sein Brennholz selbst im Wald sägt, bekommt es günstiger als im Handel. Foto: Hilke Segbers

Wohlige Wärme für den Winter: Wer sich anmeldet und sein Brennholz selbst im Wald sägt, bekommt es günstiger als im Handel. Foto: Hilke Segbers

Zu Hause trocknen sie in einem sonnigen, luftigen und überdachten Lager - frisches Holz braucht etwa ein bis zwei Jahre, bevor es in den Ofen darf. „Dabei ist ein Abstand von 10 bis 20 Zentimetern zu Boden, Wand und der Überdachung des Holzstapels wichtig“, rät Denny Ohnesorge von der Arbeitsgemeinschaft Rohholzverbraucher. Am besten eine halboffene Stelle am Haus nutzen. In geschlossenen Räumen kann Holz schimmeln.

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