Dämmung auf dem Prüfstand

Osburg · Im ersten Teil der TV-Serie "Wer saniert - profitiert" begleiten wir einen Energieberater auf Tour. Er zeigt bei einem ersten kostenlosen Energiecheck (siehe Infobox), wie in einem mehrfach renovierten, 80 Jahre alten Haus Energie gespart werden kann.

 „Heute ist Dreifachverglasung Standard“ – Energieberater Johannes Töx (mit Mütze) zeigt Hausbesitzer Emil Geib die Schwächen seiner Fenster auf. TV- Foto: Patrick Wiermer

„Heute ist Dreifachverglasung Standard“ – Energieberater Johannes Töx (mit Mütze) zeigt Hausbesitzer Emil Geib die Schwächen seiner Fenster auf. TV- Foto: Patrick Wiermer

"Wenn ich im Winter auf mein Dach schaue, dann ist der Schnee nicht geschmolzen. Daran sehe ich, dass mein Haus keine Wärme verliert", sagt Emil Geib selbstbewusst. Seit 1972 besitzt der 61-jährige Rentner das kleine Einfamilienhäuschen mit Garten und Garage mitten in Osburg. Er zählt auf, wie er den 80 Jahre alten Bau renoviert hat: "Ich habe das Dach und die Fenster machen lassen. Vor rund 15 Jahren haben wir die Außendämmung verstärkt." Bezirksschornsteinfeger Johannes Töx steigt ein: "Es geht noch mehr."

Töx kehrt nicht nur Schornsteine, er berät seine Kunden auf Wunsch auch, wo oder wie man im und am Haus Heizungsenergie sparen könnte. Er ist ausgebildeter Energieberater. "Das ist kostenlos, und wir wollen nichts verkaufen. Es soll nur auf das Thema Sanierung aufmerksam gemacht werden."

Als Schornsteinfeger kennt Johannes Töx das Haus von Emil Geib in und auswendig. Um aber einen aktuellen und detaillierten Überblick über die Energiebilanz des Gebäudes zu erhalten, geht er am Küchentisch aber noch mal einen speziellen Fragebogen durch. Die Fragen beziehen sich auf den aktuellen Energieverbrauch pro Quadratmeter beheizter Fläche, die Nutzung der Räume, das Baujahr, Renovierungen an Dach, Heizung und Fenstern in den vergangenen Jahren. Auf einer Skala, die von rot (Energieschleuder) bis grün (Neubaustandard) reicht, kann dann das Haus klassifiziert werden.

Erstes Zwischenergebnis: Drei Bewohner nutzen das Haus auf 85 Quadratmetern, der Heizölverbrauch ist mit 2000 Litern pro Jahr und Quadratmeter recht gering. Dafür gibt es im Fragebogen Bonuspunkte, das Haus rutscht auf der Skala in den orangen Bereich, das ist normal für Bauten dieses Alters. Der gelernte Heizungsbauer Geib sagt, er habe die Heizung vor 15 Jahren neu gemacht. Töx ergänzt: "Viele Leute glauben, dass es reicht, in den 80ern in ihren Häusern eine neue Heizung eingebaut zu haben. Das ist falsch. Die Technik ist heute völlig veraltet." Neueste Technik bekommt Emil Geib bald für die Dämmung an seinem Dach. Dort soll erneut saniert werden. Doch Energieberater Töx hat eine bessere Alternative parat: "Eine vernünftige Geschossdämmung wäre deutlich günstiger und hätte auch schon einen starken Spareffekt". Darüber will sich Geib Gedanken machen. Es sei aber auch eine Finanzierungsfrage. Johannes Töx bietet an, sich für ihn über Fördermittel für die energetische Sanierung zu informieren.

Emil Geib ist zufrieden, aber wie hat sein Haus denn nun beim Energiecheck abgeschnitten? "Die Außenwand liegt im grünen Bereich, rot wird es bei Fenstern und Türen wegen der fehlenden Dreifachverglasung. Das Haus insgesamt liegt mit einem Verbrauch mit 22 Liter Heizöl pro Quadratmeter im orangen Bereich", sagt Töx. Mit den entsprechenden Sanierungen könnte der Verbrauch auf 14 Liter gesenkt werden.

Beim Abschied gibt Johannes Töx noch einen Spar-Tipp: "Die Heizung erst voll hochdrehen und dann auf drei runterregulieren. Und in allen Räumen immer wieder stoßlüften". Damit bleibe es im Haus schön warm, auch wenn der Schnee schon auf dem Dach liegt.

Im zweiten Teil der Serie am kommenden Dienstag lesen Sie mehr zu den typischen Schwachstellen des Hauses beim Energieverbrauch.

Kostenloser Energiecheck Einen ersten, kostenlosen Energiecheck können verschiedene von der HWK Trier und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ausgebildete Handwerker in der Region Trier vornehmen. Auf www.sanieren-profitieren.de finden sie einen entsprechenden Handwerker in ihrer Nähe. Der kostenlose Energiecheck gibt eine erste Einschätzung zu potentiellen Einsparpotentialen, ersetzt allerdings nicht ein ausführliches Energiegutachten.

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