Schrittweise zum sparsamen Haus

Das Haus sanieren, Energiekosten sparen und das Klima schonen - eine gute Idee. Aber vielen Hausbesitzern erscheint der Weg sehr kompliziert. Womit soll begonnen werden? Der Trierische Volksfreund und die Deutsche Bundesumweltstiftung wissen im fünften Teil der TV-Serie Rat.

 22 Liter Heizöl pro Quadratmeter Nutzfläche und Jahr werden im Schnitt in einem unsanierten Altbau verbraucht. Mit Dämm-Maßnahmen lässt sich diese Menge erheblich reduzieren. Foto: dpa

22 Liter Heizöl pro Quadratmeter Nutzfläche und Jahr werden im Schnitt in einem unsanierten Altbau verbraucht. Mit Dämm-Maßnahmen lässt sich diese Menge erheblich reduzieren. Foto: dpa

Trier/Osnabrück. Ob in Eigenregie oder durch einen geschulten Handwerker - in den vergangenen Wochen hatte der TV verschiedene Wege vorgestellt, energetische Schwachstellen im Eigenheim ausfindig zu machen (nachzulesen auch in unserem Online-Spezial). Wie geht es nun weiter? Stefan Rümmele von der Deutschen Bundesumweltstiftung rät: "Der Hausbesitzer sollte zusätzlich eine umfangreiche Energieberatung durchführen lassen." Ein Fachmann dafür ist im Internet zu finden. Er überprüft das Haus tiefergehend. Am Ende steht ein detailliertes Gutachten. Dabei erstellt der Berater drei individuelle Maßnahmenpakete, schätzt die Kosten ab und verfasst eine Wirtschaftlichkeitsberechnung. "Kurz gesagt: Es wird ein Fahrplan für das weitere Vorgehen verfasst", so Rümmele. Das Gutachten wird übrigens vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) mit bis zu 300 Euro bezuschusst.

Es gibt so viel Zuschüsse wie noch nie



Zuschüsse gibt es auch für die Sanierung - und zwar so viele wie noch nie, betont Rümmele.

Die Bankengruppe KfW bietet zinsgünstige Darlehen an, die über die Hausbank beantragt werden. Möchte der Eigentümer keinen Kredit aufnehmen, kann er auch Zuschüsse von bis zu 17,5 Prozent der Investitionskosten, maximal 13 125 Euro, erhalten. Bei dem Marktanreiz-Programm des Bafa können zudem Zuschüsse für Solaranlagen, Pelletheizungen und Wärmepumpen angefordert werden.

Nach der Finanzierung folgt die Bauplanung. Bei umfangreichen Maßnahmen sei ein Bauleiter sinnvoll, der die einzelnen Gewerke koordiniert, so Rümmele. Im nächsten Schritt sollte der Bauherr Angebote einholen, wobei die angefragten Betriebe möglichst detalliert Gesamt- und Einzelpreise auflisten sollten. Rümmele: "Zu einem guten Angebot gehören exakte Angaben - von Rohrlängen und Baukörperteilen sowie von Flächen oder Volumina." Referenzen über Arbeiten und Empfehlungen von Bekannten können dem Bauherrn bei der Auftragsvergabe helfen. Hat er eine Entscheidung getroffen, sollte ein Bauvertrag abgeschlossen werden. Wie viel Geld wann gezahlt wird und welche Gewährleistung mit der Leistung verbunden ist - das halten Handwerker und Bauherr fest. Jedem Bauabschnitt sollte eine Abnahme folgen. Dabei erklärt der Handwerker die neuen Anlagen und übergibt die technische Dokumentation.

"Wer saniert hat, wird feststellen: Der Aufwand lohnt sich", meint Rümmele. Bis zu 90 Prozent Energie und damit Kosten ließen sich einsparen - und das manchmal sogar ohne Mehrbelastung: Dann sei es genauso teuer, den Kredit für die Maßnahmen und die geringeren Heizkosten zu zahlen als die vorherigen Energieausgaben. Dadurch steigere sich der Wert eines Hauses. Nicht zu vergessen: Der Wohnkomfort steige, Fußböden seien im Winter wärmer, die Außenwand schöner, und vielleicht habe die Dachdämmung auch neuen Wohnraum geschaffen.

Ab kommenden Dienstag stellen wir Ihnen in unserer Serie erfolgreiche Sanierungsprojekte in der Region vor. Los geht' s mit einem Haus in Echternach, das einen Überschuss an Energie erzeugt.

gewinnspiel Wie groß ist der Anteil von Strom aus regenerativen Quellen am gesamten Stromverbrauch? a) rund 15 Prozent b) rund 7 Prozent Wer heute bis 24 Uhr die Hotline 01379-375007 anruft (50 Cent pro Anruf aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk- oder Preise anderer Anbieter sind gegebenenfalls erheblich höher, Festnetzteilnahme wird empfohlen) und den richtigen Lösungsbuchstaben nennt, hat die Chance, zu gewinnen.

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