1275 Kilometer im Sattel

BITBURG. (mkn) Seit Samstag sind zehn Mitglieder der Radsportfreunde Bitburg auf einer Radtour quer durch Deutschland. Was bei dieser Tour im Vorfeld alles beachtet werden musste und worauf es den Teilnehmern bei der Fahrt ankommt, weiß Teilnehmer und Mitorganisator Heiner Gillen ganz genau.

Samstagmorgen, neun Uhr auf dem Bedaplatz in Bitburg: Zehn Mitglieder der Radsportfreunde Bitburg (darunter auch Irmgard Lütticken als einzige Frau) machen sich auf den Weg nach Berlin. Doch nicht mit dem Auto oder der Bahn - nein, die Gruppe fährt die 1275 Kilometer mit dem Fahrrad und das in nur sieben Tagen. Die Idee zu dieser Tour durch die Bundesrepublik kam den Teilnehmern schon vor etwa zwei Jahren. Die Tour führt zu einem großen Teil durch Ostdeutschland. Ziele sind zum Beispiel Bad Köstritz, Dresden und Jöhstadt/Erzgebirge. "Ganz wichtig war uns, dass wir Bad Köstritz im Programm haben und damit einen aktiven Beitrag zur Städtepartnerschaft leisten", erklärt Teilnehmer Heiner Gillen. Bad Köstritz ist eine der Partnerstädte Bitburgs. Deshalb bezuschusst die Stadt Bitburg die Tour mit 250 Euro, den Rest zahlen die Teilnehmer aus eigener Tasche. Bemerkenswert ist, dass drei der Übernachtungen in Offiziersheimen der Bundeswehr getätigt werden. Den Kontakt stellte Teilnehmer Horst Kolf her, der ziviler Mitarbeiter bei der Bundeswehr ist. Die Länge der Tagesetappen reicht von 150 Kilometern bis zu 225 Kilometern. "Bei einer Länge von 200 Kilometern fahren wir einen Schnitt von etwa 30 Stundenkilometern. Das sind sechseinhalb bis sieben Stunden reine Fahrtzeit", rechnet Heiner Gillen vor. Dabei werden am Tag pro Person zwischen 6000 und 7000 Kalorien verbraucht, der Wasserbedarf liegt bei vier bis sechs Litern pro Person. Dass die Radfahrer wieder zu Kräften kommen, ist die Aufgabe von Helmut Jänen, der gemeinsam mit Jürgen Hoffmann (zuständig für die technische Pflege der Räder) die Gruppe in einem Fahrzeug begleitet. Jänen organisiert die Hauptmahlzeiten, die meist auf einem Rastplatz am Rande der Strecke eingenommen werden. Für einen Besuch in einem Lokal fehlt die Zeit. Neben dem Erzgebirge wird auch das Deutsche Eck in Koblenz angefahren, ein Abstecher nach Dresden ist ebenfalls geplant. "Wir fahren ganz gezielt Land- und Nebenstraßen", sagt Teilnehmer Heiner Gillen. Ersatzteile wie zum Beispiel komplette Laufradsätze oder Schläuche sind im Begleitfahrzeug untergebracht, ebenso wie Verbandsmaterial. Bevor es nach knapp 1300 Kilometern mit der Bahn wieder zurück nach Bitburg geht, erwartet die Teilnehmer noch eine Führung durch den Bundestag, und beim letzten Abendessen werden dann wohl schon Pläne für die nächste Tour in zwei Jahren geschmiedet, denn "unmittelbar nach der Tour ist für uns vor der Tour", sagt Gillen.

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