16 Mal um die ganze Welt

BITBURG-PRÜM. 14 750 Mal waren die Retter des Deutschen Roten Kreuzes im Kreis Bitburg-Prüm im vergangenen Jahr im Einsatz. Lebensbedrohliche Herz-Kreislaufstörungen machten zwei Drittel der Notfälle aus.

Kein Tag vergeht für sie, ohne dass sie Leben retten: 145 000Stunden waren die insgesamt 136 Mitarbeiter des Deutschen RotenKreuzes (DRK) im Jahr 2002 in den fünf Rettungswachen desLandkreises Bitburg-Prüm einsatzbereit, um Menschen in Not zuhelfen. Exakt 14 750 mal rückten die Rettungsassistenten und-sanitäter zu Einsätzen aus. Meiste Einsätze für die Bitburger Wache

Davon entfiel mit 7257 Einsätzen gut die Hälfte auf die Wache in Bitburg-Masholder. In der Statistik folgen die Standorte Prüm (mit 3261 Einsätzen) und Speicher (1737). Am ruhigsten blieb es auf der Rettungswache Arzfeld: 1184 Mal wurden die DRKler dort alarmiert. Insgesamt legten die Retter bei ihrer Arbeit 626 832 Kilometer zurück. Diese Strecke entspreche einer 16-fachen Erdumrundung, berichtet Rettungsdienst-Leiter Manfred Böttel.

Im Vergleich zum Vorjahr habe die Zahl der Einsätze um 8,8 Prozent zugenommen, sagt er. "Zum einem werden die Menschen immer älter, so dass wir mehr altersbedingte Erkrankungen haben. Andererseits steigt der Leistungsdruck in der Gesellschaft, was sich vor allem auf die Anzahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirkt." Deren Anteil stieg im vergangenen Jahr weiter an: 66 Prozent der DRK-Einsätze machten so genannte internistische Notfälle aus. Auf Platz eins der Notarzt-Diagnosen stand hierbei der Herzinfarkt. Es folgten Schlaganfälle, Blutdruckkrisen und Atemwegs-Erkrankungen. "Diese Entwicklung liegt im allgemeinen Trend der westlichen Industriestaaten", sagt Stefan Leinen, Ärztlicher Leiter des DRK-Rettungsdiensts.

Schon beim Verdacht auf einen Herzinfarkt oder Schlaganfall gelte es, sofort den Notarzt zu alarmieren, betont er. Nur diese frühzeitige Erstversorgung ermögliche eine lückenlose Behandlung mit hohen Erfolgsaussichten.

Die Zahl der in der Bevölkerung als weitaus "spektakulärer" empfundenen Verkehrsunfälle mit Verletzten ging im Kreis Bitburg-Prüm 2002 weiter zurück. Zusammen mit Unfällen in Haushalt und Garten lagen sie bei nur 23 Prozent der Notarzt-Alarmierungen zu Grunde. Unter den restlichen elf Prozent sind vor allem die Notfälle mit Kindern hervorzuheben. Diese machten vier Prozent aus.

Intensive Breitenausbildung der Bevölkerung und situationsangepasstes Handeln hält Stefan Leinen hier für die entscheidenden Punkte, um die Erfolgsrate der Rettungsdienstarbeit im Sinne der Patienten weiter zu verbessern.

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