20 Cent mehr fürs Schwimmen

BITBURG. Besuche im Bitburger Freizeitbad Cascade werden ab 2006 etwas teurer. Erwachsene zahlen fürs Schwimmen 20 Cent mehr als bisher, für die Sauna 50 Cent mehr.

Steigende Energiepreise machen der Betriebs- und Verwaltungsgesellschaft Bitburg (BVB) zu schaffen. Der Aufsichtsrat beschloss deshalb im Juli einstimmig eine Erhöhung der Cascade-Eintrittspreise. Auch im Stadtrat, der letztlich die Entscheidungsgewalt hat, herrschte überraschend weitgehende Einigkeit. Hubert Klein (Bündnis 90/Die Grünen) schlug allerdings vor, die Preise ausschließlich und dafür stärker als vorgesehen im Saunabereich zu erhöhen, weil dessen Klientel es "besser verkraften" könne. Damit war Jürgen Weiler (CDU) gar nicht einverstanden: "In die Sauna gehen nicht nur Besserverdienende. Wir haben aufgrund der gestiegenen Preise schon Gäste verloren." Peter Berger (Liste Streit) und Stephan Garçon (SPD) regten an, sich neben der "maßvollen Erhöhung" weitergehend Gedanken über alternative Energien zu machen. Für Peter Wagner (CDU) ist der Preisaufschlag durchaus sozial, da die Stadt Defizite des Betriebs letztlich aus dem Haushalt bedienen müsse. Daran knüpfte Bürgermeister Joachim Streit an: "Wir nehmen schon für die laufenden Geschäfte der Stadt Kredite auf. Bei der Sauna machen wir zwar Gewinn. Aber beim Sauna-Eintritt ist irgendwo eine Obergrenze erreicht, wo wir es uns mit denen verscherzen, die uns den Schwimmbadbetrieb quersubventionieren." Nach der Ablehnung des Grünen-Antrags stimmte der Rat der geplanten Preiserhöhung im Schwimmbad- und Saunabereich zu. Damit kosten zwei Stunden Schwimmen für Erwachsene künftig montags bis samstags 4,20 Euro. Eine Tageskarte schlägt mit 7,20 Euro zu Buche. Zwei Stunden Sauna kosten 9,50 Euro. Für Jugendliche bleibt der Eintritt jeweils unverändert.Verwirrung um neue Zahlen der Werke

Beim Jahresabschluss 2004 des Cascade ergibt sich im operativen Geschäft ein Verlust von 253 000 Euro (Vorjahr 346 000). Mit Abschreibungen und Zinsen erhöht sich der Gesamtverlust auf 489 000 Euro (Vorjahr 508 000 Euro). Die BVB selbst schließt das Jahr 2004 mit einem Überschuss von 5247 Euro ab. Irritationen gab es beim Thema Stadtwerke. Der Werksausschuss hatte dem Rat empfohlen, die Frischwassergebühr von 1,20 auf 1,40 Euro pro Kubikmeter zu erhöhen. Die Schmutzwassergebühr sollte von 1,20 auf 1,50 Euro pro Kubikmeter steigen, der wiederkehrende Beitrag für das Niederschlagswasser von 0,18 Euro auf 0,19 Euro pro Quadratmeter maßgeblicher Grundstücksfläche. Wenige Tage vor der Ratssitzung legten die Werke jedoch ein neues Zwischenergebnis vor. Statt eines hohen Verlusts deutet sich für das Jahresende sogar ein Gewinn an. Jürgen Weiler (CDU): "Wenn die Entwicklung so weitergeht, wird das Plus beim Frischwasser auf 60 000 bis 70 000 Euro ansteigen. Zusammen mit dem Ergebnis beim Schmutzwasser lägen wir dann um rund 500 000 Euro über den bisherigen Zahlen." Deshalb müsse der Beschluss überdacht werden. "Ich habe im Ausschuss davor gewarnt, das damalige Zwischenergebnis der Diskussion zugrunde zu legen", wandte Werkleiter Manfred Bohr ein. Auch jetzt stehe noch eine ganze Reihe von Dingen aus. Das Ergebnis könne sich noch umkehren. Bohr: "Wir müssen das Eigenkapitaldefizit ausgleichen. Es wäre ein fataler Fehler, zurückzurudern." Auf Antrag von Manfred Böttel (FBL) beschloss der Rat einstimmig, das Thema zur erneuten Beratung auf Basis der neuen Zahlen an den Werksausschuss zu verweisen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort