Über die Grenzen hinaus

Die Zusammenarbeit der europäischen Länder betrifft viele Bereiche. Gerade in den Grenzgebieten bieten sich häufig interessante Möglichkeiten für länderübergreifende Kooperationen. Die Verbandsgemeinde (VG) Irrel macht damit im Alltag gute Erfahrungen.

Irrel. (jk) Als einer der ersten zwischenstaatlichen Zusammenschlüsse im Eifelkreis Bitburg-Prüm gilt der Deutsch-Luxemburgische Naturpark, den 1964 ein Staatsvertrag möglich machte. Die Verbandsgemeinden der Grenzregion arbeiten darüber hinaus jedoch seit mehreren Jahrzehnten bei vielen weiteren Projekten mit ihren Nachbarländern zusammen."Wir kooperieren in allen Lebensbereichen", erklärt Hans-Michael Bröhl, Bürgermeister der VG-Irrel, und nennt als erstes Beispiel den gemeinsamen Katastrophenschutz. Im Echternacher Gewerbegebiet gebe es sogar regelmäßig eine Notfallübung deutscher und luxemburgischer Feuerwehren. Zudem könne nur durch zwischenstaatliche Vereinbarungen die Tagesbereitschaft der Feuerwehren gewährleistet werden: "Wenn es in Wallendorf brennt, wird die Luxemburger Feuerwehr direkt informiert." Auch bei der Erledigung kommunaler Aufgaben arbeitet die VG Irrel mit Luxemburg zusammen. Nachdem das Großherzogtum und Rheinland-Pfalz 1974 in einem Staatsvertrag die Grundlage dafür geschaffen hatten, wurde in Echternach eine gemeinsame Kläranlage errichtet. Davon profitieren nicht zuletzt die Bürger durch niedrigere Gebühren. Denn in Luxemburg werden im Gegensatz zu Deutschland keine Abwasserabgaben erhoben. Selbst die Bauleitplanung erfolgt teilweise in Rücksprache mit den Luxemburger Kollegen. Bei Großprojekten im unmittelbaren Grenzgebiet sowie bei der Aufstellung und Änderung des Flächennutzungsplans stimme die VG Irrel sich mit dem Nachbarland ab, sagt Bröhl. Ein kultureller und geistiger Gewinn sind hingegen die vielen Partnerschaften zwischen Musikvereinen, Schulen und Kindergärten. extra Europa-Union, Kreisverband Bitburg-Prüm: Anlass für das Gespräch mit Hans-Michael Bröhl war eine Info-Veranstaltung des Kreisverbands Bitburg-Prüm der Europa-Union. Dort referierte Bröhl über europäische Regionalpolitik. Zudem wurde über Arbeit in Europa diskutiert und die Bedeutung der Sprachkompetenz für den europäischen Arbeitsmarkt hervorgehoben. Zuvor wurden einstimmig die Vorstandsmitglieder des Kreisverbands gewählt: Erster Vorsitzender Jürgen Backes; stellvertretende Vorsitzende Helmut Schilz, Michael Helbach und Rudolf Mayer; Schatzmeister Ingolf Bermes; Geschäftsführer Bernhard Kreutz; Beisitzer Oswald Britz, Lothar Brück, Guido Johanns, Hans-Bernd Kanzler, Oswald Keschtges, Elisabeth Meyer und Elmar Zenner; Kassenprüfer Paul Schäfer und Klaus Juchmes. (jk)

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