Über drei Brücken wird's bald geh'n

Was lange währt, wird dieses Jahr noch fertig: Bereits Ende der 80er-Jahre hat sich der Verein "Umgehung jetzt" für eine Ortsumfahrung von Wolsfeld eingesetzt. Mitte 2006 war Bau-Start für das 7,6 Millionen-Euro-Projekt, das die Anwohner der B 257 vom Verkehrslärm entlastet. Täglich rollen rund 10 000 Fahrzeuge durch den Ort. Inzwischen stehen die drei Brücken für die knapp drei Kilometer lange Trasse, die Arbeiten liegen im Zeitplan.

Wolsfeld. Stoßstange an Stoßstange: Mitten durch Wolsfeld führt die B 257, die unter anderem Bitburg mit dem luxemburgischen Echternach verbindet - und damit die Route für zahlreicher Pendler vom und ins "Ländchen" ist. So rollen täglich rund 10 000 Fahrzeuge durch den Ort, für 2015 prognostizieren Verkehrsexperten einen Anstieg auf rund 15 000. Keine Frage, der Verkehrslärm mindert die Lebensqualität der Anwohner. Hinweis-Schilder für die B 257-Geschäfte

Deshalb forderte bereits in den 80er-Jahren ein Verein: "Umgehung jetzt". 1994 wurde das Projekt im Bundesverkehrswegeplan in die Kategorie "vordringlicher Bedarf" eingestuft. Doch die Trasse, in die der Bund rund 7,6 Millionen Euro investiert, war von Beginn an umstritten: Rund 80 Bedenken und Einwände im Rahmen des Plan-Offenlegungs-Verfahrens ließen das Vorhaben zunächst in weite Ferne rücken (der TV berichtete). Erst 2001 lag Baurecht vor, doch es fehlte das Geld. Nachdem 2005 die Finanzierung stand, war 2006 schließlich Bau-Start. "Die meisten Leute hier freuen sich", sagt Wolsfelds Orts-Chef Heinz Junk. Doch während viele erleichtert aufatmen, machen sich einige Geschäftsleute Sorgen, dass ihre Läden an der B 257 nicht mehr vom Durchgangs-Verkehr profitieren (der TV berichtete). Ihre Idee: Sie wollen mit einem Hinweis-Schild an den Ortseingängen für ihre Geschäfte, Hotels und Gaststätten werben. Das hält auch Junk für sinnvoll, denn er weiß, wie wichtig Pendler und Durchreisende für den Umsatz sind. Junk: "Doch es ist gut, wenn die Umgehung kommt und das lange Hin und Her endlich ein Ende hat." Vor allem für die Lärm geplagten Anwohner sieht er Entlastung, wie auch für Kinder, die dann sicherer über die Straße können. Die drei Brücken für die neue Trasse sind so weit fertig. Zum einen müssen Pötzbach und Lambach überquert werden, während die L 2 über die neue B 257 geführt wird. "Bis auf die Deckschicht der Lambach-Brücke und einige Nebenarbeiten an der L 2 sind diese Arbeiten abgeschlossen. Während sich wegen der schlechten Witterung beim Erdbau noch nicht viel getan hat", sagt Michael Bartnick vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Trier. So stünden Erd-, Entwässerungs- und Oberbauarbeiten noch aus. Bartnick: "Da wir aber die Wintermonate nur eingeschränkt für den Erdbau eingeplant haben, liegen wir dennoch im Zeitplan und können den anvisierten Fertigstellungs-Termin Ende 2008 halten - vorausgesetzt der Sommer wird nicht überdurchschnittlich nass." Hintergrund Viel Erde, viel Lärmschutz: Für die Ortsumgehung Wolsfeld wird auf knapp drei Kilometern die B 257, die bisher mitten durch den Ort führt, umgelegt. Offen ist, ob die alte B 257 innerorts später Landes-, Kreis- oder Gemeindestraße wird. Rund 180 000 Kubikmeter Erde werden für das Projekt bewegt. Ein Teil wird für den Lärmschutzwall entlang der B 51 bei Bitburg verbaut (der TV berichtete). Zudem entsteht entlang des Wolsfelder Neubaugebiets, das direkt an der neuen Trasse liegt, ein rund vier Meter hoher Lärmschutzwall. (scho)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort