25 herrenlose Stubentiger

Schon einen Monat vor seiner Eröffnung ist das Eifeltierheim Altrich hoffnungslos überfüllt. Zugespitzt hat sich die Lage nach dem Tod eines Speicherers, dessen 25 Katzen auf einen Schwung nach Altrich kamen. Nun sucht das Tierheim Katzenliebhaber, die sich der Tiere annehmen.

 Die beiden Katerchen Kalle und Simon sowie weitere 50 Katzen aus dem Eifeltierheim suchen ein neues Zuhause. Foto: Eifeltierheim

Die beiden Katerchen Kalle und Simon sowie weitere 50 Katzen aus dem Eifeltierheim suchen ein neues Zuhause. Foto: Eifeltierheim

Speicher/Altrich. Der Tod eines 68-jährigen Mannes aus Speicher stellt das Eifeltierheim Altrich derzeit vor eine große Herausforderung. Denn der Mann, der alleine und recht zurückgezogen in seinem Speicherer Haus gelebt hatte, war Besitzer von 25 Katzen. Drei Tage lang hatte er laut Polizei tot in seiner Wohnung gelegen, ehe jemand etwas bemerkte. Als zum wiederholten Mal die Zeitung nicht entnommen wurde, schöpfte schließlich der Zeitungsausträger Verdacht und alarmierte die Rettungskräfte. Als diese die Türe öffneten, kamen ihnen sogleich einige der 25 Katzen entgegen.

Die meisten der Tiere leben inzwischen im Eifeltierheim Altrich, wo man sich darum bemüht, sie wieder aufzupäppeln. Denn sie seien in einem schlechten Zustand, sagt Rainer Kordel, der Leiter des Tierheims. Doch Krankheiten sind nicht das einzige Problem, das die 25 Neuzugänge mit sich bringen: Das Tierheim platzt aus allen Nähten. 30 Katzen waren bereits dort und für 30 weitere gibt es Anfragen - und das, obwohl das Eifeltierheim offiziell noch gar nicht geöffnet ist. Der Startschuss fällt erst am 13. September.

"Wir sind überrascht worden von der großen Nachfrage", sagt Kordel. Seit Anfang des Jahres habe das Tierheim bereits 210 Tiere aufgenommen und 175 vermittelt. "Deshalb sind wir auch im Verzug. Wir kommen gar nicht mehr zum Bauen", erklärt der gelernte Elektromechaniker, der das Tierheim mit zahlreichen weiteren Helfern zum größten Teil in Eigenleistung errichtet. Dies erklärt auch, warum der Bau statt der geplanten 130 000 nur 45 000 Euro kosten wird. Doch im Vordergrund stehen schon jetzt die Tiere.

Die 25 Neuzugänge - laut Kordel bildschöne Katzen, von denen jede etwas Extravagantes habe, werden erst in wenigen Wochen so weit sein, dass sie vermittelt werden können. Erst einmal müssen sie gesund gepflegt und kastriert werden. Doch die 30 Tiere, die vorher schon da waren, sind bereit für ein neues Zuhause. Bilder und Beschreibungen der Tiere finden sich unter www.eifeltierheim-altrich.de. Auch über ehrenamtliche Helfer oder Spenden würde sich das Tierheim freuen. Kontakt: Telefon 06571/9552121.

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