50 Prozent Luftfeuchte – 18 Grad Celsius

BITBURG. Falscher Arbeitstitel: Immer wieder ist vom Kreisarchiv die Rede, wenn es um den Erweiterungsbau der Kreisverwaltung an der Trierer Straße in Bitburg geht. Dabei wird die Bundesagentur für Arbeit sowie die für Hartz IV zuständige Arbeitsgemeinschaft Bitburg-Prüm (Arge) rund drei Viertel des Platzes einnehmen. Fakt ist derweil auch: Die Einweihung ist für Donnerstag, 19. April, terminiert.

Gut vorangekommen sind in den vergangenen Monaten die Arbeiten am Erweiterungsbau des Kreishauses in Bitburg. Wenn der Zeitplan aufgeht, soll das Gebäude bis März bezugsfertig sein. Im August 2005 war auf dem Gelände neben dem Kreishaus mit den Abbrucharbeiten begonnen worden. Aufträge mit einem Volumen von mehr als 1,2 Millionen Euro hatte der Kreisausschuss zuvor vergeben. Die eigentlichen Bauarbeiten starteten indes im September 2005 und kommen seitdem planmäßig voran. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 1,95 Millionen Euro. Für das immer wieder als Arbeitstitel für den Gesamtkomplex zitierte Kreisarchiv wird derweil mit 317 Quadratmetern nur der weitaus kleinere Teil der Fläche benötigt. Darin sind zudem die Räume für das Kreismedienzentrum bereits enthalten. Der weitaus größere Teil, nämlich 951 Quadratmeter, dient der Unterbringung der Bitburger Dienststelle der Agentur für Arbeit und der vom Eifelkreis und der Agentur für Arbeit gebildeten Arge Bitburg-Prüm. "Dadurch wird es in Zukunft an dieser Stelle für die Bürgerinnen und Bürger ganz kurze Behördenwege geben", sagt Landrat Roger Graef und betont: "Außerdem kann der Kreis durch die dauerhafte Vermietung der Räume an die Arbeitsverwaltung seine eigenen Baukosten vollständig refinanzieren, sodass dem Kreishaushalt durch die Neubaumaßnahme keine zusätzlichen Belastungen entstehen." Die Kosten von 1,95 Millionen Euro sind über einen Kredit finanziert worden. Das Land bezuschusste das Projekt mit 250 000 Euro. Die Mieteinnahmen belaufen sich nach den Worten von Kämmerer Martin Ohlinger auf rund 90 000 Euro pro Jahr. Mit Genugtuung sieht man im Kreishaus, dass das neue Gebäude-Ensemble mit erhaltener Jugenstil-Fassade von der Optik her in Bitburg allgemein Gefallen findet. Von der Konzeption passt die Hausfront sowohl zum Altbau des Kreises als auch zur ehemaligen Turnhalle ("Coyote-Café"). Martin Ohlinger: "Hier hat der Kreis seine Hausaufgaben ordentlich gemacht." Obwohl es nur den bei weitem kleinsten Teil des Erweiterungsprojekts ausmacht, doch noch ein paar Details zum Kreisarchiv: Für die so genannten archivwürdigen Akten der Kreisverwaltung sowie der Verbandsgemeinden (außer Neuerburg) sowie der Stadt Bitburg stehen an der Trierer Straße 5 demnächst rund 1300 Regalmeter zur Verfügung.Archiv noch in der Trocknungsphase

Die Kapazität des Raums, der noch bis Anfang 2008 austrocknen muss, ist laut Martin Ohlinger auf 25 Jahre angelegt. Das heißt: Falls danach weiterer Raumbedarf besteht, kann sowohl in die Höhe als auch zur Seite hin erweitert werden. Der Raum ist klimatisiert und wird Anfang nächsten Jahres auch die Akten aufnehmen, die zurzeit noch im Landeshauptarchiv in Koblenz lagern. Der Vertrag mit dieser Einrichtung ist zum Ende des Jahres 2008 gekündigt worden. Nach den Worten des Kreis-Kämmerers würden so fortan 36 300 Euro pro Jahr Gebühren eingespart. Was die Lagerung der Eifelkreis-Akten angeht, hält man sich in der Bitburger Kreisverwaltung derweil an die "Empfehlung der Archivreferentenkonferenz des Bundes und der Länder". Danach wird die Temperatur 18 Grad Celsius betragen und die Luftfeuchte bei 50 Prozent plus/minus fünf liegen. Betrieben wird das Archiv von zwei Mitarbeitern (1,5 Stellen), die sich ein Büro teilen. Zudem gibt es einen Raum für Besucher, die in den Akten lesen möchten. Die Einweihung des Erweiterungsbaus an der Trierer Straße in Bitburg ist am Donnerstag, 19. April. Einen Tag der offenen Tür gibt es am Samstag, 19. Mai.

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