500 Tonnen Pellets heizen Schüler ein

NEUERBURG. Das Eifel-Gymnasium Neuerburg hat sich für ein zweigleisiges Heizsystem mit Pellets- und Ölfeuerung entschieden. 310 000 Euro hat das neue Heizsystem gekostet. 250 000 Euro will die Schule jährlich damit sparen.

Im Heizungsraum des Eifel-Gymnasiums Neuerburg stehen sie einträchtig nebeneinander: die neue Pellets-Heizung und die ebenfalls neue Ölheizung. Doch die Aufmerksamkeit der Besucher gilt allein der Pellets-Anlage. Sie ist eine Neuheit. Und das besondere daran: Der Brennstoff, mit dem Anlage befeuert wird, wächst in heimischen Wäldern.Pellets decken 90 Prozent des Energiebedarfs

Das Holz wird geschnitzelt, getrocknet, gemahlen und pelletiert. Das Endprodukt, die Pellets, erinnern an zerstückelte Salzstangen. Damit die Schule immer genug Pellets zum Feuern auf Lager hat, wurde ein Teil des Öl-Lagerraums in einen 65 Kubikmeter fassenden, trichterförmigen Behälter umgebaut. Mittels einer Schnecke werden die Pellets in die Brennkammer befördert. Temperaturen bis zu 1200 Grad Celsius sorgen dort für eine saubere Verbrennung und eine angenehme Wärme in den verschiedenen Gebäuden des Gymnasiums, zu dem ein Schulgebäude, zwei Internate, ein Wirtschaftsgebäude, ein Schwimmbad und Turnhalle gehören. 90 Prozent des Energiebedarfs der Schule soll die Pellets-Anlage decken, nur zehn Prozent sollen ihrer am Öltropf hängenden Nachbar-Heizanlage überlassen bleiben. Der Ölkessel dient als Zusatzheizung für extrem kalte Tage im Winter und als Schwachheizung in den Ferienzeiten. Vom Einbau der Pelletsheizung verspricht sich die Schule auch eine Senkung des jährlichen Ölverbrauchs. Statt rund 260 000 Liter Öl im Jahr sollen demnächst 20 000 Liter reichen. Der Jahresverbrauch an Pellets liegt laut Berechnungen bei rund 500 Tonnen. Und die sind billiger als das Öl: "Wir erwarten eine Kostenreduktion von 25 000 Euro pro Jahr", sagt Gunter Klar, Leiter des Eifel-Gymnasiums. Die Idee, vom fossilen Heizöl auf den regenerativen Brennstoff Holz umzusatteln, bewegte die Gemüter im Neuerburger Schulzentrum bereits vor zehn Jahren. Nach der Übernahme des Gymnasiums durch den Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) wurde das Vorhaben konkreter. Die LBB fördert die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen wegen der sich daraus ergebenden Wertschöpfung für die Region. Der Entschluss für die Pelletheizung fiel im Februar. Erleichtert wurde er durch die neue Abgasverordnung für Heizanlagen sowie das Alter der vorhandenen Ölheizung. Sie war 35 Jahre alt. Im Sommer wurde mit dem Umbau begonnen, seit November ist die neue Kombi-Anlage in Betrieb. Noch werden die Pellets aus dem Raum Koblenz nach Neuerburg geordert. Ab dem Frühjahr werden die Holzschnitzel aus Nusbaum geliefert. Die neue Biogasanlage in Nusbaum nutzt die überschüssige Wärme, die bei der Stromproduktion entsteht, zur Trocknung und Herstellung von Pellets. Sie nimmt auch die bei der Pellets-Verbrennung anfallende Asche wieder zurück. "Das gibt uns die Gewähr, dass nur Pellets aus unbelastetem Holz geliefert werden", erklärt Gunter Klar. Somit wird das Eifel-Gymnasium Teil eines ökologischen Kreislaufs - im Einklang mit der Natur.

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