Abschlag im sicheren Hafen

Nach fast acht Jahren ist das Insolvenzverfahren gegen die Golfodrom im Bitburger Land GmbH abgeschlossen. Der Spielbetrieb und damit der Fortbestand des auf der Neun-Loch-Anlage in Baustert ansässigen Golf-Clubs sind nach Angaben des Insolvenzverwalters Hans-Dieter Ehlenz für 2008 gesichert.

Bitburg/Baustert. "Der Spielbetrieb ist gesichert", diese Aussage wurde in den vergangenen acht Jahren fast zu einem geflügelten Wort, wenn es um den Neun-Loch-Golfplatz in Baustert ging. Dass die Mitglieder des Golfclubs Bitburg-Baustert in dieser Zeit tatsächlich ihrem Hobby nachgehen konnten, war dabei einige Male alles andere als sicher. Denn im Jahr 2000 wurde das Insolvenzverfahren gegen die Golfodrom GmbH eröffnet.Nach einigem Hin und Her kann der Bitburger Insolvenzverwalter Hans-Dieter Ehlenz das Verfahren nun abschließen und zuversichtlich sagen: "Der Golfclub kann aufatmen, der Spielbetrieb für 2008 ist gesichert." Der entscheidende Schritt ist laut Ehlenz, dass eine Gesellschaft namens ESG nun den Kaufpreis von 415 000 Euro vollständig bezahlt hat und damit Eigentümerin des Platzes ist.

Der Kaufvertrag war schon 2005 geschlossen worden, seitdem betreibt die ESG den Platz auch schon. Dass dennoch erst jetzt das gesamte Geld floss, hat vor allem mit zwei anderen Verfahren zu tun, die die Abwicklung verhinderten: Zum einen hatten die Pächter, die den Platz von 2001 bis 2003 betrieben (laut Ehlenz allerdings ebenfalls wirtschaftlich scheiterten) auf einem Vorkaufsrecht beharrt, was einen Gerichtsprozess nach sich zog, der erst im Februar 2007 abgeschlossen wurde.

1994 hätte Insolvenzantrag gestellt werden müssen

Zum anderen ist Matthias Tix an der ESG beteiligt, der mit seiner Firmengruppe im Herbst 2006 in die Insolvenz wanderte. Daher hatte der Tix-Insolvenz-Verwalter seine Hand auf dem Vermögen der Gesellschaft. Dieses sei aber nun frei gegeben worden, so dass der Verkauf des Platzes endgültig abgewickelt werden konnte, erklärt Hans-Dieter Ehlenz.

Das Verfahren war jedoch von Anfang an kein leichtes Unterfangen: Laut Ehlenz stellte sich im Rahmen seiner Ermittlungen heraus, dass die Golfodrom GmbH bereits im Jahr 1994 einen Konkursantrag hätte stellen müssen. Stattdessen sei weiter gewirtschaftet worden und weitere Verbindlichkeiten eingegangen worden.

Mitglieder des Clubs haben finanziell geholfen

Als dann im Jahr 2000 ein Insolvenzantrag gestellt wurde habe der damalige Geschäftsführer die Verbindlichkeiten mit 400 000 Mark angegeben, tatsächlich bestanden jedoch laut Ehlenz Gläubiger-Forderungen von mehr als zwei Millionen Euro. Nur durch Sonderbeiträge der Mitglieder und deren tatkräftige Mithilfe im Jahr 2004 managte der Golfclub die Anlage zwischenzeitlich selbst, und gestützt von sogenannten Massekrediten habe der Spielbetrieb während der gesamten Zeit aufrechterhalten werden können, sagt Ehlenz.

Während die Gläubiger mit der jetzigen Regelung weitgehend leer ausgehen hat sich das Engagement des Clubs gelohnt. Nach der Einschätzung von Ehlenz hat die Anlage "nach einer langen Odyssee nun wieder einen sicheren Hafen erreicht."

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