"Absoluter Höhepunkt"

BITBURG. (ka) Die Begeisterung kannte keine Grenzen. Beim 29. "Play-In"-Konzert in der Sporthalle der Edith-Stein-Hauptschule feierten rund 400 Zuhörer den international renommierten Dirigenten und Komponisten Jan van der Roost sowie die 170 jungen Orchester-Musiker mit viel Beifall. Erstmals war Bitburg Austragungsort dieser Veranstaltung.

"Es war der absolute kulturelle Höhepunkt 2003". Beeindruckt voneinem außergewöhnlichen Musikerlebnis redete so mancherenthusiastische Konzertbesucher in solchen oder ähnlichenSuperlativen. Beeindruckt waren aber auch die jungen Akteure."Ich bin zum ersten Mal dabei", berichtet die 16-jährige Sandraaus dem Rheingau. Um mitspielen zu dürfen, musste sie einemindestens fünfjährige Instrumenten-Praxis sowie die Bewältigungguter Mittel- und Oberstufenliteratur nachweisen. "Unter einemsolchen Dirigenten und in einem Orchester dieser Größe zu spielenist total cool", meint Sandra. Mit dem heimischen Musikvereinhabe sie sicher schon große Auftritte erlebt, "aber das hier istdas Höchste". Schon das dem Konzert vorherige Wochenendseminar mit Jan van der Roost im Jugendhotel Bitburg sei toll gewesen.

Dort hatten die Jugendlichen in nur knapp 16 Stunden mit fünf Dozenten für die jeweiligen Register des Orchesters ein herausragendes Programm erarbeitet. Zur Aufführung kamen Werke von Bernhard Zweers, Fucik, Jan Hadermann, Elliot Del Borgo und Van Mc Coy. Gleich dreimal war Jan van der Roost als Komponist vertreten.

Stürmischen Applaus gab es für die Uraufführung seines neuen Werkes "Jubilus". Etwa je 80 der jungen "Play-In"-Musiker sind in Rheinland-Pfalz und Belgien beheimatet, der Rest in Luxemburg.

Jan van der Roost studierte Musikgeschichte und Musiklehre in Leuwen. In Gent, wo er sein Studium fortsetzte, erhielt er auch seine Ausbildung zum Dirigenten und Komponisten. Zur Zeit ist er Dozent am Leuvener Lemmens Institut und Gastprofessor am Shobi Institute of Music in Tokio.

Die Bandbreite der von van der Roost favorisierten Genres und Stilarten ist groß.

Dass das "Play-In" nach Bitburg kam, ist dem Vorsitzenden des Kreismusikverbandes Bitburg-Prüm, Hans Fomin, und seinem Mitstreiter Herbert Fandel zu verdanken. "Bisher", sagt Fomin, "fand das Konzert stets im belgischen Bütgenbach statt, organisiert vom ostbelgischen Musikverband Födekam".

Fomins gute Kontakte zur Födekam und ihrem luxemburgischen Pendant UGDA führten dazu, dass der belgische, luxemburgische und deutsche Musikverband eine Kooperation vereinbarten. Hans Fomin blickte in die Zukunft: "Es ist geplant, das Play-In turnusmäßig in den jeweiligen Ländern durchzuführen."

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