Airbase Spangdahlem: Spezialeinheit wird von England in die Eifel verlegt - Die Reaktionen der Bürgermeister

Bitburg · Mehr Soldaten in Spangdahlem: Von der Airbase im englischen Mildenhall soll eine Spezialeinheit in die Eifel verlegt werden. Der TV hat nachgefragt, was das für Spangdahlem, Herforst, Binsfeld, Beilingen und Speicher bedeutet.

Bitburg. Sie werden kommen: die Soldaten der 352nd Special Operations Group. Das steht fest. Wann und wie viele aus dem englischen Mildenhall nach Spangdahlem verlegt werden, ist aber bislang noch unklar. Airbase-Pressesprecherin Iris Reiff erklärt auf TV-Anfrage, dass es sich bei der Verlegung um einen "längeren Prozess" handelt.
Um Geld zu sparen, will das US-Militär insgesamt 15 Standorte in ganz Europa schließen. In den kommenden Jahren sollen 2600 Soldaten innerhalb Großbritanniens und nach Ramstein sowie eben nach Spangdahlem versetzt werden (der TV berichtete).
Der TV wollte wissen: Wie reagieren die Ortschefs auf diese Nachricht? Die Bürgermeister von Spangdahlem, Herforst, Binsfeld und Speicher stehen der Verlegung größtenteils offen gegenüber. Denn sie hoffen, dass mit dem Einzug der Amerikaner dann auch der Wohnungsmarkt wiederbelebt wird und neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Spangdahlem: Die Airbase habe große Bedeutung für die Region, sagt Klaus Rodens. Der Ortsbürgermeister steht deshalb hinter dem Flughafen und sieht in der Verlegung der Soldaten eine positive Entwicklung auch für die umliegenden Ortschaften. "Die Mietsituation wird sich auf Dauer verbessern", sagt er.
Doch das werde nicht von heute auf morgen passieren. "Personelle Veränderungen nehmen Zeit in Anspruch. Das kann Jahre dauern."

Herforst: Auch Ortsbürgermeister Werner Pick steht dem Ganzen positiv gegenüber. "Die Nachricht über mehr Soldaten in Spangdahlem bedeutet eine Zukunftssicherung für den Flughafen", erklärt er. Zudem hofft er, dass viele Amerikaner sich Wohnungen in Herforst nehmen und zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen werden.
Allerdings befürchtet Pick eine erneute Lärmbelastung durch Transportmaschinen und Hubschrauber. Zu den F16-Kampfjets sollen nämlich zwei neue Typen hinzukommen. Allerdings seien die F16-Düsenjäger das größere Problem, da sie über dem Ort Schleifen drehten.

Speicher: Doch die Maschinen machten bei Weitem nicht mehr so viel Krach wie früher, relativiert Stadtbürgermeister Erhard Hirschberg. Er ist froh, dass es den Flugplatz gibt. Und schließt sich Klaus Rodens Meinung an: "Er ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Region." So unter anderem für den Wohnungsmarkt und die Geschäfte. Seit Jahren würden Firmen aus Speicher Aufträge von der Airbase bekommen.

Binsfeld: Einer, der die Verlegung der Soldaten gelassen nimmt, ist Ortsbürgermeister Walter Faber. Er glaubt nicht, dass sich viel ändern wird. Wie seine Kollegen hofft er zwar auf Mieteinnahmen, aber viele der Amerikaner würden sich an der Mosel Wohnungen suchen. "Das ist für die meisten viel attraktiver", sagt er. Für den regionalen Arbeitsmarkt wünscht Faber sich, dass die Airbase lokale Unternehmen beauftragt. "Vieles geht über öffentliche Ausschreibungen. Wer am günstigsten ist, bekommt den Zuschlag", moniert er. Deshalb geht er nicht davon aus, dass mehr Arbeitsplätze geschaffen werden.

Beilingen: Auch Beilingen liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Flugplatz in Spangdahlem. Leider war Ortsbürgermeister Michael Mohr bis Redaktionsschluss nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.Extra

Die Air Base Spangdahlem wurde 1951 von den Franzosen gebaut und ging 1953 auf die Amerikaner über. Sie beschäftigt 3700 Militärangehörige, 250 US-Zivilisten und 850 deutsche Zivilisten. Auch 7000 amerikanische Angehörige leben rund um Spangdahlem. (Stand Juni 2013) Das 52. Jagdgeschwader ist der größte und vielseitigste fliegende Verband der US-Luftstreitkräfte in Europa und umfasst drei Jagdstaffeln und eine Fliegereileitstaffel. kah/sn

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