Alle in einem Boot

Die Verbandsgemeinde Irrel will sich ein neues touristisches Leitbild geben. Dazu hat sie Marc Bonny engagiert. Er soll in Zusammenarbeit mit der Uni Trier und den touristischen Anbietern in der VG das neue Profil erarbeiten.

Irrel. (red) Rund 30 touristische Akteure aus der Verbandsgemeinde Irrel und dem angrenzenden Luxemburg waren der Einladung von Diplom-Geograf Marc Bonny, der neuen touristischen Fachkraft der VG Irrel, gefolgt. Die Zusammenkunft diente als Auftaktveranstaltung des touristischen Leitbild-Prozesses, der in den kommenden drei Jahren durch die neu geschaffene Stelle des Tourismusentwicklers in der VG Irrel vorangetrieben werden soll.In der Lehrveranstaltung "Dienstleistungsqualität und Strukturwandel im ländlichen Tourismus" der Uni Trier, Fachbereich Freizeit- und Tourismusgeografie, wurde in Zusammenarbeit mit der Tourismus-Entwicklung der VG und unter Leitung von Dozentin Jennifer Arleth ein Fragebogen konzipiert, der auf Probleme der momentanen Tourismusstruktur der VG eingeht. Damit wurden rund 35 touristische Betriebe aus allen Orten von Studenten befragt. Wichtigstes Anliegen der befragten touristischen Leistungsträger ist eine intensivere Zusammenarbeit und verbesserte Koordination im Tourismus sowie die Verbesserung der Ausschilderung und Pflege der Wanderwege. Die Befragten schätzen die zukünftige touristische Entwicklung als durchweg gut ein.Weitere Ergebnisse: Im Gegensatz zu anderen Verbandsgemeinden der Eifel brechen die Übernachtungszahlen der amtlichen Beherbergungs-Statistik für die VG Irrel nicht ein, sondern stagnieren seit 1997 auf vergleichbar hohem Niveau. Nur zehn Prozent der Befragten identifizieren sich mit dem offiziellen Namen der Ferienregion "Ferschweiler Plateau - Sauertal - Unteres Prüm-Nimstal". Es kristallisiert sich kein eindeutiger Regionsname heraus.Die Befragung zeigte auch, dass nur die Hälfte der Leistungsträger mit der örtlichen Tourist-Info zusammenarbeiten. Nur etwa ein Drittel gaben an, mit der Eifel Tourismus GmbH (ET) zusammenzuarbeiten. Die Zusammenarbeit in und zwischen den Ortsgemeinden wird eher als "schlecht", diejenige auf VG-Ebene und mit der ET sowie die grenzüberschreitende Zusammenarbeit positiver beurteilt. Als touristische Zukunftsthemen werden von den Betrieben angesehen: Wandern, Radfahren, Medical Wellness, Camping und Jugendtourismus. Bürgermeister Bröhl betonte die Chancen für die Wanderregion durch den "Eifelsteig" und die moderne Konzeption des Wegenetzes. Marc Bonny stellte die markantesten Probleme der kleinteiligen Tourismus-Struktur der VG und formulierte einen ersten Lösungsvorschlag als Diskussionsgrundlage. So könnte die bereits bestehende Kommunale Betriebs- und Entwicklungs-GmbH der VG eine zentrale Rolle einnehmen, die derzeit die Naturerkundungsstation Teufelsschlucht, das Schloss Weilerbach und die römische Villa in Bollendorf touristisch in Wert setzt. Zudem soll es im Rhythmus von ein bis zwei Monaten offene Foren zur Tourismusentwicklung geben. Am 10. Januar wird in der Jugendherberge in Bollendorf um 14.30 Uhr ein kostenloser Workshop "Marketing und Neue Medien im Tourismus nutzen" stattfinden. Kontakt: Marc Bonny; Mail: marc.bonny@irrel.de; www.irrel.de.

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