Alle wollen auf die Wiese: Matzener Neubaugebiet soll zunächst Platz für 16 Grundstücke bieten

Bitburg-Matzen · Die „Dorfwiese“ bietet bald Platz für Eigenheime: Matzen plant in einem ersten Bauabschnitt mit 16 Grundstücken im neuen Baugebiet. Interessenten gibt es schon, die Bagger rollen aber frühestens 2018.

Alle wollen auf die Wiese: Matzener Neubaugebiet soll zunächst Platz für 16 Grundstücke bieten
Foto: Andreas Hein/Ortsteil Matzen

Sie sind jung, sie stammen aus Matzen, und dort wollen sie auch Wurzeln schlagen. Doch Bauland gibt es in dem Ort praktisch nicht. "Der Leidensdruck ist groß", sagt Ortsvorsteher Hermann Josef Fuchs. Und er macht sich auch bemerkbar: Im Vergleich zu 2004 seien die Einwohnerzahlen um 15 Prozent gesunken. Und das, obwohl der Nachwuchs offenbar da ist: "Es gibt viele junge Leute, alle Mitte oder Ende 20, die hier aufgewachsen sind und die hier bleiben möchten", erzählt Kerstin Gladytz. "Das ist ein ganz besonderes Dorf. Gehen will keiner von uns."

Das Glück meint es jetzt gut mit dem Bitburger Stadtteil: Im vergangenen Jahr ging ein ehemaliger landwirtschaftlicher Betrieb an den Markt. Ein Areal, 22.000 Quadratmeter groß, direkt am Ort und nahe am Matzenbach gelegen, Kanalisation und Wasserversorgung schon dabei - das macht Planer Ralf Karst fast mit links. Der ist bereits am Werk, nun, nachdem die Stadt die Fläche erworben hat.
Nach mehr als 30 Jahren bekommt Matzen damit sein langersehntes Neubaugebiet, Platz für Eigenheime, eine Chance auf Wachstum. Seine Bürger nennen das Stück Land liebevoll "Dorfwiese".

Den bestehenden Gebäudekomplex hat ein Mann mit Namen gekauft - "noch so ein Glücksgriff für Matzen", wie Fuchs sagt: Wolfgang Karpen aus Oberweis, bereits mit dem Baukulturpreis ausgezeichnet. Unter seinem Duktus sollen das alte Haus aufgewertet, die Nebengebäude zu drei Wohneinheiten umgebaut werden. Hinter dem Komplex erstreckt sich das Gelände, auf dem irgendwann die Bagger rollen werden.

Ralf Karst vom gleichnamigen Bitburger Planungsbüro stellt erste Überlegungen vor: Die Erschließungsstraße sei später entweder 210 oder 270 Meter lang - je nachdem, ob man sich für einen Wendehammer oder eine Rundstraße entscheide. Sie verbinde dann etwa 16 Baugrundstücke mit jeweils einer Größe von 600 bis 700 Quadratmetern. Ein zweiter Bauabschnitt wäre möglich: mit weiteren zehn Grundstücken, weiteren 150 Metern Straße.

Mögliche Probleme haben die Verantwortlichen dabei von Anfang an im Auge: Das alles soll "gut ins Dorfbild passen", sagt Berthold Steffes, Bauamtsleiter bei der Stadt. Fuchs: "Ich glaube nicht, dass wir für Schuhkastenbauer interessant sind. Die scheiden sowieso aus, wenn ich was zu sagen hab." Auch wolle man Erschließungskosten für Anlieger vermeiden, die zwar im Planungsbereich liegen, aber nicht direkt etwas von der Sache haben - im ersten Bauabschnitt soll das auch gelingen, sagt Fuchs.

Der Gemeindechef hat schon "eine ganze Liste an Interessenten". Die müssen sich aber noch gedulden: "Eineinhalb Jahre muss man rechnen für den Bebauungsplan", sagt Steffes. Baubeginn sei daher auf keinen Fall im nächsten Jahr. "Frühestens 2018, eher später." Was ein Grundstück dann kostet? "Auch das müssen wir noch abwarten", sagt Fuchs.
Und noch ein bisschen Geduld aufbringen also. Doch es klingt überschaubar: "Das wäre toll", sagt Kerstin Gladytz. Bauen würde die 33-Jährige "am liebsten schon heute".

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