"Alle ziehen an einem Strang"

HOLSTHUM/SCHANKWEILER. Seit Montag läuft der Betrieb des Kindergartens Holsthum provisorisch im Gemeindehaus Schankweiler. Zum Schimmel-Befall des Gebäudes in Holsthum werden weitere Untersuchungsergebnisse erwartet.

Im Schankweiler Gemeindehaus herrscht reges Treiben. Wo sonst der Tischtennisverein trainiert oder Familien feiern, singen, spielen, lernen und toben seit Montag rund 60 Kinder. Nicht ganz freiwillig, denn das Kindergarten-Gebäude in Holsthum musste vorige Woche wegen dringenden Verdachts auf Schimmel-Befall geschlossen werden (der TV berichtete).Viel Platz auch rund um das Gebäude

"Unser Bestreben war, den Betrieb schnellstmöglich wieder aufzunehmen", sagt Elternsprecher Knut Budzisch. Genau das gelang dank der unbürokratischen Hilfe durch die Ortsgemeinde Schankweiler. Im dortigen "Mehrfunktionalen Gebäude" stehen ein kleiner und ein großer Saal, eine gut ausgestattete Küche, Toiletten für Gäste, Personal und Kinder sowie das bisherige Internet-Café zur Verfügung. Das Café wird mal als Büro, mal als Ruheraum genutzt. Möbel und Spielsachen aus dem Kindergarten wurden komplett zum neuen Standort transportiert. An das Gebäude - eine ehemalige Schule, deren Ausbau erst im vergangen Jahr fertiggestellt wurde - grenzt eine Wiese, auf der die Kinder ihren Bewegungsdrang ausleben können. Der Betrieb der Kindertagesstätte läuft wie bisher von 7.30 bis 16.30 Uhr. Budzisch lobt die "hervorragende Zusammenarbeit mit Ortsbürgermeister Alois Pelletier und dem Gemeinderat". Auch Ergänzungen wie die Absicherung einer Treppe habe die Gemeinde zugesagt. Vor der ersten Treppenstufe wurde eine Tür angebracht. Das Geländer am Treppenhaus bekommt einen Aufbau, der gleichzeitig als Garderobe dient. Die Kreisverwaltung kümmerte sich um die Anpassung der Busstrecke, die nun von Prümzurlay über Holsthum und Peffingen nach Schankweiler verläuft. Diese vier Gemeinden gehören zum Einzugsgebiet des Kindergartens. "Diese Übergangslösung ist sehr gut", bestätigt Burkhard Zender, dessen Tochter den Kindergarten besucht. Wie andere besorgte Eltern wartet auch Zender darauf, dass die Ursache des Schimmel-Befalls gefunden und das sich in Besitz der Ortsgemeinde Holsthum befindende Gebäude entsprechend saniert wird. "Das Gesundheitsamt hat eine weitere Untersuchung veranlasst, deren Ergebnis voraussichtlich in der kommenden Woche vorliegen wird", teilte Rudolf Müller, Pressesprecher der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm, auf TV -Anfrage mit. Für Ortsbürgermeister Pelletier lag die Lösung Schankweiler nahe: "Wir können nicht sagen ,Wir tun etwas für die Kinder', und wenn es drauf ankommt, kneifen wir. Auch wenn es Einbußen bei den Mieteinnahmen gibt." Für den Tischtennis-Club Holsthum müsse eine vernünftige Ausweichmöglichkeit gefunden werden. Zum Erzieherinnen-Team gehören zwei Ganztagskräfte, fünf Teilzeitkräfte und eine Praktikantin. "Wir sind froh und dankbar, dass die Ortsgemeinde das Gebäude zur Verfügung stellt. Alle ziehen an einem Strang", sagt Pfarrer Eugen Monshausen von der Kirchengemeinde Holsthum, Träger des Kindergartens. "Auch die Behörden haben schnell reagiert und die Genehmigungen erteilt", ergänzt Kindergarten-Leiterin Doris Göbel. Licht in die umstrittene Vorgeschichte der Schließung soll ein weiterer Gesprächstermin mit den Beteiligten bringen. Der Kindergarten im Schankweiler Gemeindehaus ist ab sofort unter der neu eingerichteten Telefonnummer 06523/933422 erreichbar. Ein Informationsabend für die Eltern beginnt am Donnerstag, 11. März, um 20 Uhr im Gemeindehaus Schankweiler.

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