Alles außer Berieselung

WAXWEILER. Zum ersten Mal haben sich in Waxweiler Gemeinde, Vereine, Schule und Kindergarten zusammengeschlossen, um dem Nachwuchs zu fördern. Diese Kinder- und Jugendtage kamen bei allen Beteiligten gut an.

 Mit viel Spaß stellen Alexander Brümmendorf, Benedikt Sohns, Christine Steins und Sabine Steffen (von links) bei den Kinder- und Jugendtagen in Waxweiler selbstgebaute Musikinstrumente her.Foto: Kewes Monika

Mit viel Spaß stellen Alexander Brümmendorf, Benedikt Sohns, Christine Steins und Sabine Steffen (von links) bei den Kinder- und Jugendtagen in Waxweiler selbstgebaute Musikinstrumente her.Foto: Kewes Monika

Schon vor dem Bürgerhaus sieht jeder Besucher, dass in Waxweiler etwas Besonderes los ist. Neben dem Haus steht ein großes Feuerwehrauto und viele kleine Hände probieren sich an der Arbeit mit dem großen schweren Löschschlauch. Direkt vor dem Eingang ins Bürgerhaus hat ein junger Rennfahrer seine Seifenkiste kaum übersehbar geparkt. Drinnen im Bürgerhaus lädt ein Märchenwald zum Schauen und Träumen ein. Der Grund: Bei den ersten Kinder- und Jugendtagen in Waxweiler dreht sich alles um den Nachwuchs.Idee kam von den Kindern selbst

Die Idee für die Kinder- und Jugendtage kam von den Kindern selbst. Der "Jugendgemeinderat" brachte den Stein erfolgreich ins Rollen. Ortsgemeinderat, Vereine, Schule und Kindergarten taten sich gerne zusammen, um den Wunsch der Kinder zu erfüllen. "Die Kinder sehen, heute ist ihr Tag. Sie werden wichtig genommen", bringt Kindergarten-Leiterin Juliane Pütz die Bedeutung der Aktion auf den Punkt. Dem Waxweiler Nachwuchs wurde am Freitag und Samstag viel geboten. "Wichtig ist uns, dass wir nicht so eine Art Berieselungs-Programm haben. Die Kinder sollen selbst aktiv werden", erklärte Bürgermeister Klaus Juchmes den Grundgedanken der Kinder- und Jugendtage. Zu tun gab es wirklich viel: Tennis, Jugend-Disco ohne Alkohol und eine Nachtwanderung standen am Freitag auf dem Programm. Am Samstag marschierten rund 20 Kinder nach Merlscheid und lernten dabei viel über Natur und Umgebung. Das Nachmittagsprogramm, das zunächst etwas schleppend anlief, entwickelte sich doch zum Erfolg. Im Kindergarten war Tag der offenen Tür angesagt. Die 104 Beiträge zum Malwettbewerb mit dem Thema "Märchen" waren als Märchenwald im Bürgerhaus aufgebaut. Der Musikverein Lyra zeigte den Kindern, wie man Musikinstrumente einfach selbst bauen kann. Mit einer Papprolle, trockenen Erbsen oder Reis und Geschenkpapier entstand beispielweise im Handumdrehen eine Rassel. Auch sportlich ging es zu bei den Kinder- und Jugendtagen: Von Tischtennis über Bewegungsspiele, bis hin zu Übungen der Jugendfeuerwehr und einem Seifenkistenrennen. Überall im Dorf verteilt waren die Kleinen im Einsatz. "Der Sport hat am meisten Spaß gemacht", sagt der neunjährige Simon Floß, der Tischtennis gespielt hat. Seinem Kumpel Alexander Brümmendorf (10) hat besonders das Mitmachen bei der Feuerwehr gefallen: "Da durften wir spritzen, wir haben ein Spiel gemacht und ich hab mir alles angeguckt", erzählte er. Vielleicht wird er selbst bald die Uniform der Jugendfeuerwehr überstreifen - Gefallen daran hat er bereits gefunden. Dort würde er dann mit Daniel Nesges zusammenarbeiten. Der 13-Jährige bediente im Bürgerhaus in der Montur der Jugendfeuerwehr das Waffeleisen. Mit dem Waffelverkauf möchte sich die Klasse 8 der Hauptschule einen Teil der Klassenfahrt nach Berlin finanzieren. Daniel ist bei den Kinder- und Jugendtagen an allen Ecken aktiv. Auch im "Jugendgemeinderat" ist er mit dabei und gehört zu den "Machern" der Aktion. Am Anfang war er ein wenig enttäuscht, weil nicht so viele Besucher da waren. "Aber jetzt sind viele da", sagt Daniel mit einem zufriedenen Blick ins gut gefüllte Bürgerhaus.

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