Gransdorf. Wer hätte gedacht, dass sich mit Blumen aus der Dose solch eine Wirkung erzielen lässt?! Als die bunte Samenmischung dieses Frühjahr ausgestreut wurde, sah der "Japanische Blütenteppich" erst einmal nicht viel bunter aus als ein Fußabstreifer.

Braun und unscheinbar verkrümelten sich die winzigen Körnchen im Boden, der vor der Aussaat peinlich genau von allem Unkraut befreit worden war.

Eine befreundete Gärtnerin hatte Gerd Müller und Claudia Hintz geraten, die noch kahlen Stellen im Beet rund um das Haus im ersten Jahr mit Gründüngungs-Pflanzen oder einer Wiesenmischung aufzuwerten. Erstens muss man sich mit Umweltfaktoren wie Lichtverhältnissen und Windrichtung vertraut machen, um die richtige Entscheidung für die Gartengestaltung zu treffen. Zweitens braucht es Zeit, bis man sich als Hobbygärtner über die Wahl der Mehrjährigen klar geworden ist. Und drittens wollte man einen Großteil der Stauden über den Gartenzaun tauschen. Die Zeit des Heranreifens lässt sich mit kurzfristigen Lösungen, die nach dem ersten Frost als verblühter Kompost untergerecht werden können, blütenreich überbrücken.

Seit drei Monaten leuchten nun schon Malventöne, Kornblumenblau und der Sonnenschein gelber und orangefarbener Ringelblumen von der Mauerkrone herab. Spaziergänger bleiben stehen und bewundern den Mix aus Einjährigen. Der "Japanische Blütenteppich" fällt denn auch wirklich ins Auge - denn er blüht in Augenhöhe.

Das Grundstück in leichter Hanglage wurde mit einer Trockenmauer abgefangen. Die warme Farbe der Kalksteinmauer stimmte Gerd Müller auf den Holzton seines Vollstamm-Hauses ab. Auf der so entstandenen Gartentrasse ist Platz für das ein Meter breite Beet und einen anschließenden Rasenstreifen, der einen grünen Läufer vom Hauseingang über die Westseite bis zur Terrasse hinter dem Haus ausrollt. Dort blüht es übrigens ähnlich bunt. Denn auch ein "Bauerngarten" lässt sich für eine Saison aus der Streudose zaubern.