Am Rande des Fundamentalismus

Die Trennung von Kirche und Staat ist ein wichtiges Element neuzeitlicher Staatswesen. Das jüngste Papier der Glaubenskongregation zeigt einmal mehr, dass es in Rom nach wie vor Menschen gibt, die dies nicht für eine zivilisatorische Leistung halten und gerne wieder ein bisschen mehr mitregieren würden. Staatliche Entscheidungen kritisch zu begleiten, ist eine wichtige Funktion der Kirchen. Die Aufforderungen an Staatsbedienstete, die Umsetzung von Recht und Gesetz zu verweigern, geht darüber jedoch weit hinaus. Damit bewegt sich Rom am Rande des Fundamentalismus. Einen Beamten, der glaubt, Kardinal Ratzinger mehr Treue schuldig zu sein als der Bundesrepublik Deutschland, intern zu versetzen, ist die mindeste aller denkbaren Konsequenzen. Es bleibt zu hoffen, dass in den Eifeler Verwaltungen auch künftig niemand dem Vatikan auf dem Weg ins Mittelalter folgt. l.ross@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort