Amerikaner geben Brachen zurück

Bitburg · Jetzt also doch: Die US-Luftwaffe hat angekündigt, die ungenutzten Militäranlagen am Bedhard aufzugeben. Nach dem Bitburger Flächennutzungsplan soll aus dem Gebiet wieder Wald werden. Ein genauer Rückgabetermin steht jedoch noch nicht fest.

 Ein Schild vor den Militärbrachen am Bedhard warnt vor unerlaubtem Zutritt. Tatsächlich ist das Gebiet aber längst für jeden zugänglich. TV-Foto: Anita Lozina

Ein Schild vor den Militärbrachen am Bedhard warnt vor unerlaubtem Zutritt. Tatsächlich ist das Gebiet aber längst für jeden zugänglich. TV-Foto: Anita Lozina

Bitburg. Die Szenerie erinnert an einen Endzeitfilm. Hinter Hunderten Metern Stacheldrahtzaun stehen alte Gebäude - alle verlassen. Ein altes "Warnung"-Schild am Zaun ist verblasst; die Straßen sind aufgesprungen. In den Ritzen hat sich Unkraut breit gemacht. Die Natur ist längst dabei, sich das alte US-Militärgebiet am Bitburger Stadtwald Bedhard zurückzuerobern.
Geht es nach dem Flächennutzungsplan der Stadt Bitburg, kann sie das auch weiterhin tun: Er sieht vor, das Areal mit einer Größe von 42 Hektar wieder in Wald zu verwandeln. Bisher allerdings war das ein Wunschtraum.
Nur ein Schießübungsplatz, eine Tierpension und ein Hundefriseur werden dort noch betrieben, die restlichen Anlagen hat das Militär 1994 aufgegeben. Die Häuser auf dem Gebiet, die früher vor allem als Lagerhallen für Munition, Raketensysteme und Waffen dienten, zeugen davon: Der Putz fällt teilweise schon ab, Rost frisst sich durch Metalltore. Trotzdem gab das Militär das Gebiet nicht ab. Das soll sich nun ändern: "Wir werden das Gebiet wieder zurückgeben", sagt Iris Reiff, Pressesprecherin der US-Luftwaffe in Spangdahlem.
Ein offizieller Termin stehe noch nicht fest, fährt Reiff fort. "Zunächst müssen wir zehn Gebäude sowie die Straßenanlagen auf dem Areal abreißen." Dazu ist das Militär vertraglich verpflichtet, um die neuen Bauten auf der Base in Spangdahlem auszugleichen. 13 Gebäude werden an den Bund zurückgehen und dann von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) verwaltet.
Die wiederum hat die Aufgabe, sie im Sinne des Flächennutzungsplans zu entwickeln - also wieder in Wald zu verwandeln. "Jetzt kommt hoffentlich der Stein ins Rollen", sagt Otmar Koch, Revierförster in Bitburg. Das Forstamt arbeitet schon seit Jahren an diesem Ziel. Koch: "Die Freigabe ist der erste Schritt zur Umsetzung des Plans." Das Gebiet ist als Lebensraum für schützenswerte Tier- und Pflanzenarten ausgewiesen - zum Beispiel für die Vogelart Mittelspecht oder die Pflanze Elsbeere.
Zunächst werde aber noch die Bundeswehr prüfen, ob sie Bedarf an der Liegenschaft habe, teilt die Bima mit. "Die großen Hallen befinden sich im guten Zustand", sagt Olga Rüffer von der Bima. Außerdem werde ein Ingenieurbüro das Areal auf Umweltgifte überprüfen. Rüffer ergänzt: "Da die Freigabe erst seit kurzem bekannt ist, steht das Verfahren noch am Anfang."Extra

In den 1950er und 1960er Jahren wurden im Bereich des Stadtwaldes Bitburg (Bedhard) Waldflächen teilweise gerodet und für militärische Zwecke der US-Luftwaffe bebaut. Im Jahr 1994 haben die US-Streitkräfte die Anlage aufgegeben. Das Areal hat eine Größe von 42 Hektar - die militärischen Liegenschaften selbst liegen in diesem Gebiet verstreut. alo

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