An der Fliegerei scheiden sich die Geister

BITBURG. Derzeit noch nicht absehbar ist, wie es mit der fliegerischen Nutzung des Flugplatzes Bitburg weitergeht. Allein schon die beabsichtigte Erweiterung der bestehenden Fluggenehmigung erhitzt viele Gemüter.

Es gibt wohl kein Thema im Altkreis Bitburg, das die Menschen derzeit so spaltet wie die fliegerische Nutzung des Flugplatzes Bitburg. Komplette Gemeinderäte, egal ob deren Mitglieder eher Richtung CDU, SPD oder FWG tendieren, haben sich gegen mehr Fliegerei auf der ehemaligen Air-Base ausgesprochen. Andere Räte sind zwar für die Nutzung der Liegenschaft als Industrieflughafen, aber mit dem Nachtflug oder der Nutzung der fliegerischen Infrastruktur für Übungsflüge oder für Privatfliegerei sind sie nicht einverstanden. Politik nahezu geschlossen für Fliegerei

Große Einigkeit herrscht hingegen bei den Spitzen in der Kommunalpolitik im Landkreis Bitburg-Prüm. Bis auf die Grünen stehen alle im Kreistag vertretenen Fraktionen - CDU, SPD, FWG und FDP - hinter dem Projekt. Auf diesem breiten Konsens aufbauend hat die Flugplatz Bitburg GmbH, an der alle Landkreise der Region, die Stadt Trier sowie die Kammern und einige Firmen beteiligt sind, eine erweiterte Fluggenehmigung beantragt. Die Genehmigung sieht unter anderem den Wegfall der derzeit geltenden Tonnagebegrenzung für Flugzeuge vor. Zudem soll der Instrumentenflugbetrieb ermöglicht werden. Laut GmbH können erst mit der erweiterten Genehmigung im großem Maßstab flugaffine Betriebe in die Eifel gelockt werden. Bisher sind Jobs in diesem Bereich auf dem Flugplatz noch eher Mangelware. Die Befürworter argumentieren jedoch, dass mit der Möglichkeit, auch Großmaschinen in Bitburg abfertigen zu können, der Standort an Attraktivität gewinnt. Die Gegner der erweiterten Fluggenehmigung fürchten hingegen, dass mit der Erweiterung vor allem eine Sache zunehmen wird: Lärm. Besonders die erlaubten sechs Starts und Landungen in der Nacht bereiten vielen Anwohnern Kopfschmerzen. Die nach den geltenden Richtlinien erstellten Lärmprognosen können viele Flugplatz-Anrainer nicht beruhigen. Die Modellrechnungen haben ergeben, dass selbst bei einer äußerst positiven Entwicklung des Flugbetriebs die umliegenden Dörfer und Bitburger Stadtteile nicht übermäßig belastet sind. Bei den von einem Fachbüro errechneten Lärmwerten handelt es sich um so genannte Mittelungspegel, wie sie bei der Genehmigung von Flugplätzen genutzt werden. Sie bezeichnen den Wert eines theoretischen Dauergeräuschs. Dazu werden einzelne Lärmereignisse zusammengefasst und im Bezug zur Zeit gesetzt. So ist es kein Problem, dass es Einzellärm-Ereignisse in Scharfbillig mit 83,2, oder in Gondorf mit 86,9 Dezibel(A) gibt, der Dauerschallpegel aber weit unterhalb problematischer Grenzwerte bleibt. Gegen die erweiterte Fluggenehmigung hat es nach TV-Informationen 700 Einwendungen gegeben, die bei der zuständigen Landesluftfahrtbehörde eingegangen sind. Aufgrund von Terminen und einem Wechsel an der Spitze der Behörde blieb die zuständige Abteilung des Landesbetriebs Straßen und Verkehr (LSV) weitere Informationen über den Inhalt der Einwendungen schuldig. Drei Stationen werden die fünf Direktkandidaten aus dem Landkreis Bitburg-Prüm am Freitag, 10. März, gemeinsam mit denTV-Redakteuren Manfred Reuter und Marcus Hormes aufsuchen. Treffpunkt für Politiker und Bürger ist um 10 Uhr die Grund- und Hauptschule Waxweiler. Dort geht es um die Themen Bildung/Ganztagsschule/Kindergarten. Gegen 13.30 Uhr steht das Thema innere Sicherheit im Dorfgemeinschaftshaus Dahnen auf der Tagesordnung. Am Tower auf dem Flugplatz Bitburg geht es ab etwa 15.30 Uhr um Konversion und fliegerische Nutzung.

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