Anlieger: Stadt soll handeln

KYLLBURG. Was tut die Stadt gegen die prekäre Verkehrssituation in der Bademer Straße? Das wollten bei der Bürgersprechstunde in Kyllburg einige Anwohner von Stadtbürgermeister Otto Böcker wissen.

"Wir haben das Gefühl, dass die Stadt nicht mit genügendEngagement dahinter ist", beklagte einer der Anwohner aus derBademer Straße. Grund ist die prekäre Verkehrssituation: Raser,Busse und gar zu schnelle Radfahrer machen den Anliegern zuschaffen. "Wir hätten gerne vom Stadtrat, dass er sich mehr dafüreinsetzt", lautete daher die Forderung an Stadtbürgermeister OttoBöcker. So habe es bislang weder Geschwindigkeitskontrollen inder Bademer Straße gegeben, noch sei sonst etwas passiert. Böcker bestätigte: "Alles, was Sie mir hier vortragen, sind Fakten." Dennoch wies er zurück, ein "Schutzpatron der Raser", wie es der Kyllburger Rudolf Müller in seinem offenen Brief an die Bürger geschrieben hatte (der TV berichtete), zu sein. Immerhin gebe es eine Verkehrsberuhigung in der Bademer Straße, und das auch erst, seit er im Amt sei.

Dass diese wegen Nichtbeachtung teils zur Makulatur wird, darin waren sich beide Seiten einig. Die Raser bezeichnete Böcker als "ungezogene Menschen", die schlicht undiszipliniert seien und sich daher nicht an die ausgeschilderten Regeln hielten.

"Noch mehr Schilder bringen nichts", war da die Auffassung der Betroffenen. Nicht nur in Bezug auf die Raser treffe das zu, auf Busse und LKW gleichermaßen. So ist die Bademer Straße für LKW-Verkehr (außer Anlieger) gesperrt, jedoch bemängelte ein Anlieger, dass die Lastwagenfahrer auch zu spät darauf hingewiesen würden und dann nicht mehr umkehrten.

Problematisch ist nach Auffassung der Bürger auch der Busverkehr. So hätten sie immer wieder beobachtet, dass Busse außerhalb von Schulfahrten in der Bademer Straße verkehrten.

Ein Zustand, den die Bürger aus der Bademer Straße ebenfalls kritisieren. Wenn also wenigstens die Bus-Leerfahrten einen anderen Weg nähmen, sei schon einiges erreicht. Eine Überlegung, die Bürgermeister Böcker dann doch nicht weit genug geht. "Wenn der Busverkehr schon aus der Bademer Straße raus soll, dann komplett", sagt er

Man wolle die ganze Problematik in der Bademer Straße angehen, sagte Böcker. Jedoch: "Leider ist es so: Die Maschinerie setzt sich nur sehr langsam in Bewegung. Bei allem muss erst einmal eine Verkehrsschau stattfinden. Dann wird der Fakt beratschlagt bei der Verbandsgemeinde und dann kommt er in den Stadtrat", beschrieb Böcker die bürokratischen Hürden, die es zu überwinden gelte.

Er forderte die Anlieger auf, an der Veränderung des Zustandes mitzuwirken. "Wir sollten versuchen, ohne Schuldzuweisungen zu einer vernünftigen Lösung zu kommen", sagte Böcker und forderte die Bürger auf: "Machen Sie ein Schreiben und legen Sie uns das vor."

Mit dieser Vorgehensweise waren die Bürger jedoch nicht einverstanden: "Es muss nicht sein, dass wir jedes Mal einen Brief schreiben", sagte ein Anlieger der Bademer Straße und bat Böcker, sich den Sachverhalt zu notieren und im Rat vorzubringen. "Wir werden es diskutieren", versprach Böcker schließlich.

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