Auch Weltmeister zahlen Startgebühr

IRREL. Zum 30. Mal bereits war die Prüm in diesem Jahr Schauplatz für das vom TV Bitburg veranstaltete Irreler Wildwasserrennen. In drei verschiedenen Kategorien kämpften mehr als 160 Starter um den Sieg.

"Kanu fahren ist ein naturverbundener Sport", sagt Jürgen Port, Leiter der Kanu-Abteilung des TV Bitburg. Er reagierte damit am Rennwochenende auf Vorwürfe von Naturschützern. Diese hatten im Vorfeld der Veranstaltung das Wildwasserrennen als "Motocross durch ein Naturdenkmal" bezeichnet (der TV berichtete). "Die Kanufahrer betreiben ihr Hobby in der freien Natur. Dementsprechend sorgsam gehen sie mit ihr um", sagte Port. Naturverträgliche Lenkung der Besucherströme

Damit auch die Zuschauer des Wildwasserrennens den Uferbereich nicht zerstören, haben die Organisatoren seit vergangenem Jahr Wege mit Absperrband begrenzt. "Wir kanalisieren praktisch die Zuschauer und leiten sie über die Wege zu den besten Aussichtspunkten", sagt Streckensprecher Herrmann-Josef Schneider, den ein Vorfall am Wochenende ganz besonders gestört hat: "Ein Naturschützer aus der Region ist trotz Hinweis mit seinem Hund am Ufer spazieren gegangen. Wenn wir ein Gebiet absperren, dann gilt die Absperrung für jeden - auch für Naturschützer", erklärte er am Rande des Rennens am Sonntag ärgerlich. Insgesamt 160 Fahrer waren in diesem Jahr beim Wildwasserrennen in Irrel am Start, unter ihnen Fahrer aus der absoluten Weltspitze: Deutsche Meister, Europameister und auch Weltmeister. "Das Rennen in Irrel bietet eine anspruchsvolle Strecke und eine reizvolle Landschaft. Daher kommen die Fahrer immer wieder gerne hierher", sagte Jürgen Port, der mit dem TV Bitburg für die Ausrichtung des Rennens verantwortlich ist. "Zwei Fahrer beispielsweise, Stefan Stiefenhöfer und Markus Gickler, sind schon als Schüler in Irrel gestartet. In diesem Jahr kommen sie als Weltmeister noch immer zum Rennen in die Eifel." Kanu fahren sei noch kein Sport, in dem "das Geld regiert". Schneider dazu: "Der Weltmeister bezahlt hier genau so seine Teilnahmegebühr wie der Schüler, der zum ersten Mal dabei ist. Hohe Startprämien, wie beispielsweise in der Leichtathletik, gibt es bei uns nicht. Es ist sogar noch so, dass der Weltmeister dem Schüler bei der Siegerehrung Beifall spendet." Die Besucherzahl lässt sich nicht festlegen. "Die Zuschauer verteilen sich über eine kilometerlange Strecke, daher haben wir keine genauen Zahlen", sagte Schneider. Aber: "An beiden Renntagen herrschte reger Betrieb. Abgesehen von Weltcup-Rennen ist das Irreler Wildwasserrennen deutschlandweit das am besten besuchte Rennen", erklärte er. Unter den Zuschauern war auch Bundestrainer Guenter Schröter. Er machte sich ein Bild vom Leistungsstand der Teilnehmer, die in drei verschiedenen Kategorien starteten: Samstags fand das Abfahrtsrennen statt, sonntags das Wildwasserrennen und der Wildwasser-Sprint. Unter den 160 Startern hatte ein halbes Dutzend Fahrer einen Heimvorteil: Der TV Bitburg schickte insgesamt sechs Fahrer ins Rennen. Zwei von ihnen konnten ihre Streckenkenntnisse sogar in einen Erfolg ummünzen, und zwar im Abfahrtsrennen: Martin Vogler siegte vor Jan Starsynski in der Leistungsklasse 2.

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