Auch der Kanzler ist eingeladen

KYLLBURG. Premiere in der Kurstadt: "Brücken schlagen" lautet das Motto des ersten politischen Weihnachtsmarkts zu dem die Organisatoren Manfred Schwickerath und Ulrich Seitz Bevölkerung und Politiker am Samstag, 18. Dezember, 16 bis 22 Uhr, nach Kyllburg an die alte Kyllbrücke einladen.

Kommen Gerhard Schröder, Angela Merkel und Edmund Stoiber oder kommen sie nicht? Eine Einladung zum ersten politischen Weihnachtsmarkt in Kyllburg haben sie jedenfalls erhalten. Auf jeden Fall begegnen werden die Besucher Maria und Josef, die sich in einem Krippenspiel in Kyllburg auf Herbergssuche begeben. Auf dem alternativen Weihnachtsmarkt, bei dem die Buden (kommunal-) politische Namen tragen, werden sie anklopfen. "Ob im "Kurfürst von Trier" oder im "Eifeler Hof", die Türen werden wohl verschlossen bleiben", spekuliert Manfred Schwickerath. Da-mit zielt er auf zwei urbane Probleme, die der kleinsten Stadt in Rheinland-Pfalz wie Blei an den Füssen haften: Die jahrelangen Leerstände der einstigen Vorzeigehäuser.Absagen von Politikern hängen öffentlich aus

"Das sich die Politiker noch einmal mit dem normalen Bürger unterhalten", ist die Absicht der Initiatoren. "So ist auch das Motto zu verstehen - Brücken schlagen. Die hohe Politik soll sich bürgernah zeigen. Abgehobene Politiker gibt es zu viele. Hier soll der Normalbürger mit jedem Politiker ganz einfach ins Gespräch kommen", erklärt der Kyllburger Manfred Schwickerath das Konzept, der die Idee zu der Veranstaltung hatte. Aus einer Bierlaune heraus sei das Ganze entstanden, bei einem Gespräch an der Theke bei "Ulli", bekennt Schwickerath. Natürlich erwartet er nicht ernsthaft, dass Schröder & Co. tatsächlich kommen, aber: "Wir freuen uns auf die Absagen." Zu- und Absagen veröffentlicht Schwickerath übrigens am Fenster seines Hauses: "Jeder der aus der Pizzeria rauskommt, fällt praktisch in die Liste rein." "An erforderliche Genehmigungen hatten wir anfangs überhaupt nicht gedacht, weil es ja auch keine so offizielle Sache werden sollte", sagt Schwickerath. Doch die Geschichte hat sich verselbstständigt. Schon beim Weihnachtsmarkt auf Schloss Malberg, wo Schwickerath auf sein Vorhaben aufmerksam machte, sei er von so vielen Leuten dazu ermuntert worden, so dass "wir gar nicht mehr zurück konnten". Keine Verlosung ohne Genehmigung, keine Kerzenbeleuchtung auf der Kyll - den Gesetzen wird Genüge getan. Mit Unterstützung von Stadtbürgermeister Winnie Müller sind die formalen Probleme behoben worden. Die Lose werden jetzt verschenkt und um 20 Uhr wird der Verkauf an den Buden beendet. "Es ist schon interessant was alles passiert, wenn du in eine solche Geschichte reinstolperst", sagt Schwickerath amüsiert. Der Initiator will am Samstag gegen 18 Uhr die Leute begrüßen und sie dazu anhalten, mit den Politikern zu sprechen. Den Alternativen Gewerbeverein "Waldburger Kylleifel" will Schwickerath vielleicht tatsächlich ins Leben rufen. "Wenn die Resonanz da ist, werden wir uns gründen."

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