Auch der letzte Zug ist irgendwann vorbei

BITBURG. Nur wenige Stunden nach dem Ende der Session 2005 blicken die Karnevalisten auf die kommende närrische Zeit. Für Hilfskräfte und Polizei verlief der Karneval dieses Jahres in den erwarteten Bahnen.

 Am Aschermittwoch ist alles vorbei: Die Session 2005 ist Geschichte. Was bleibt sind Kopfschmerzen, Müll und Erinnerungen an frohe Stunden.Foto: Harald Jansen

Am Aschermittwoch ist alles vorbei: Die Session 2005 ist Geschichte. Was bleibt sind Kopfschmerzen, Müll und Erinnerungen an frohe Stunden.Foto: Harald Jansen

Die tollen Tage sind definitiv Geschichte. Wider Erwarten gab es keine versprengten Horden närrisch kostümierter Gruppen, die sich am Mittwoch noch einmal zu einem Umzug versammelt haben. Die zahllosen Holzmichel sind nun reif für die Kostümkiste, die vielen Traumschiffe Surprise reif für den Sperrmüll. Was bleibt, sind heisere Stimmen, zertrampelte Kamellen und Plastikbecher sowie die Aussicht auf die kommende Session. Schließlich ist in 382 Tagen, am 27. Februar 2006, wieder Rosenmontag. Für die Einsatzkräfte von Polizei und Deutschem Roten Kreuz verliefen die tollen Tage 2005 im erwarteten Rahmen. Die Rettungswachen in Speicher, Bitburg und Neuerburg seien nicht öfter als in anderen Jahren im Einsatz gewesen, sagt Manfred Böttel vom DRK-Kreisverband. 32-mal waren die Einsatzwagen vom DRK unterwegs. "Wir hatten schon Jahre, da waren es doppelt so viele Einsätze", sagt Böttel.Prinzen haben sich bereits gemeldet

Abgesehen von der bisher noch nicht aufgeklärten Einbruchserie zwischen Weiberdonnerstag und Rosenmontag gab es auch bei der Polizei-Inspektion Bitburg keine all zu ungewöhnliche Häufung von Einsätzen. "Es war nicht mehr oder weniger los als in den vergangenen Jahren", berichtet Polizei-Hauptkommissar Klaus Schnarrbach. Ebenso wie in der Region Prüm gab es im Südteil des Kreises Bitburg-Prüm keine größeren Auseinandersetzungen. Schnarrbach: "Es ist zwar ein Trend zu Körperverletzungen zu beobachten. Dabei handelt es sich aber meist um minderschwere Fälle." Das Thema Alkohol im Straßenverkehr spielte nach Auskunft der Polizei beim Unfallgeschehen keine so große Rolle. Von den 17 gemeldeten Verkehrsunfällen sei bei nur einem Alkohol im Spiel gewesen. Dieses Ergebnis führt Klaus Schnarrbach auch auf die zahlreichen Kontrollen zurück. Die Karnevalisten stehen teilweise noch unter dem Eindruck der tollen Tage. Matthias Jegen, Vorsitzender des Bitburger Karnevalsvereins Freunde der Bütt ist sehr zufrieden mit der abgelaufenen Session. "Die Bitburger Sitzungen sind besser gelaufen, als wir das gedacht haben", sagt Jegen. Zudem sei mit acht Musikvereinen und 41 Fuß- und Wagengruppen der Bitburger Sonntagsumzug so groß wie nie zuvor gewesen. Wen wundert es da, dass beim Karnevalsabschied am Dienstag die ein oder andere Träne floss? Die Bitburger Karnevalisten müssen jetzt erst einmal verschnaufen. Jegen: "Wir haben zwar noch kein Motto, aber dafür schon Kandidaten für das Prinzenpaar 2006." Ungewöhnlich war, dass sich der Trend verstärkt hat, andere Termine als den Rosenmontag für den Umzug durch die Gemeinden zu wählen. Die traditionellen Frühstarter aus Mettendorf wurden in diesem Jahr getoppt von den Arzfeldern, die bereits am Samstag vor dem eigentlichen Karnevalswochenende durch ihre Heimatgemeinde fuhren. Zudem wächst die Zahl von nächtlichen Freitags- und Samstagsumzügen. Eine Konsequenz dieser Termin-Entzerrung ist, dass einige Wagen und Gruppen bis zu fünf Mal unterwegs sind. Außerdem kam es dem Beobachter manchmal so vor, als ob der gleiche Zug wie am Vortag, wenn auch in anderer Reihenfolge, an den Narren vorbeizog. Grund: Nach der Devise "Kommt ihr zu uns, kommen wir zu euch" werden immer häufiger Absprachen getroffen, um den eigenen Zug zu verlängern. Und so konnte es passieren, dass bei einem Umzug mehr Gast- als heimische Gruppen unterwegs waren.

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