Auch in Zukunft getrennt

FLIESSEM. Auch in Zukunft werden die 19 Kinder aus Fließem voraussichtlich zwei verschiedene Kindergärten besuchen. Zu diesem Thema lädt Bürgermeister Klaus Schnarrbach heute zu einer Informationsveranstaltung ein.

 Die Fließemer Kinder Erik, Ann-Katrin und Maximilian (von links) fühlen sich sichtlich wohl im Kindergarten Bickendorf.Foto: Heike Thelen

Die Fließemer Kinder Erik, Ann-Katrin und Maximilian (von links) fühlen sich sichtlich wohl im Kindergarten Bickendorf.Foto: Heike Thelen

"Es wird klargestellt, dass die Kinder aus der Ortsgemeinde Fließem nicht auf Dauer auf zwei Standorte aufgeteilt werden." Das hat der Jugendhilfeausschuss des Kreises Bitburg-Prüm bereits vor fünf Jahren beschlossen und eine Umsetzung bis 2000 in Aussicht gestellt. Geplant war, dass nach Ablauf einer Übergangslösung alle Jungen und Mädchen aus Fließem die dreigruppige Kindertagesstätte in Bickendorf besuchen.Doch von diesen Plänen ist die derzeitige Situation der Kindergartenkinder in Fließem weit entfernt. Zurzeit besuchen acht Kinder den Kindergarten in Nattenheim, elf den in Bickendorf.Eine unbefriedigende Situation, findet nicht nur Fließems Bürgermeister Klaus Schnarrbach, der alle Interessierten für heute Abend, 19 Uhr, zu einer Informationsveranstaltung ins Pfarr- und Jugendheim Fließem einlädt.Angesichts sinkender Kinderzahlen und leerer Kassen ist das jahrelange Bemühen der Fließemer um einen eigenen Kindergarten im Dorf (der TV berichtete mehrfach) inzwischen vom Tisch. "Ich bin Realist. Deshalb weiß ich, dass ein Kindergarten in Fließem heute allein wegen der Folgekosten nicht mehr finanzierbar ist", sagt Schnarrbach. Doch er räumt ein: "Aus rein pädagogischer Sicht wäre das natürlich die beste Lösung."Allerdings scheint derzeit auch der Kreisbeschluss und der Wunsch zahlreicher Eltern, dass die 19 Fließemer Kinder einen einzigen Kindergarten besuchen, außer Reichweite."Wir haben den Eindruck, dass die Fließemer ihre Kinder lieber nach Nattenheim schicken", sagt Stephan Schmitz-Wenzel, Geschäftsbereichsleiter Jugend und Soziales beim Kreis. "Deshalb schlagen wir vor, dass die Fließemer Kinder in Zukunft den Kindergarten in Nattenheim besuchen. Wenn das Platzangebot in Bickendorf es zulässt, können Fließemer Kinder aber auch weiterhin in Bickendorf untergebracht werden." Doch in diese Entscheidung des Jugendhilfeausschusses soll der Wille der Eltern mit einfließen. Für Nattenheim spricht vor allem die räumliche Nähe. Gerade einmal drei Kilometer liegt der Nachbarort entfernt, dessen Kindergarten mit zwei Gruppen ohnehin schon in Frage gestellt ist. "Wenn die Fließemer Kinder nicht mehr die Nattenheimer Einrichtung besuchen, besteht die Gefahr, dass der Kindergarten geschlossen wird", erläutert Schnarrbach. Allein aus diesem Grund und wegen enger persönlicher Bindungen zum Nachbardorfschicken viele Fließemer ihre Kinder dorthin.Der Kindergarten Bickendorf, der eigens für die Fließemer Kinder auf drei Gruppen ausgebaut wurde, bietet dagegen ein Ganztagesangebot an - ein Vorteil, auf den viele Eltern, die ihre Kinder nach Nattenheimschicken, verzichten müssten und deshalb lieber die weitere Entfernung von sieben bis acht Kilometern nach Bickendorf in Kauf nehmen. Angesichts dieser Abwägungen werden die Fließemer Kinder voraussichtlich auch in Zukunft getrennt zum Kindergarten fahren.Zu diesem Thema kommen heute Abend auch die Eltern zu Wort.Vertreter von Kreis, Kita-gGmbH und Verbandsgemeinde informieren heute Abend, 19 Uhr, im Pfarrheim Fließem über eine Änderung in der Zuordnung der Kinder aus Fließem im Bereich der Kindertagesstätten Bickendorf/Nattenheim.

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