Auf Bitburgs historischen Spuren

BITBURG. (ans) Im Sitzungssaal des Rathauses der Stadt wurden die Preise an die Sieger des ersten Bitburger Geschichtswettbewerbs verliehen.

 Gemeinsam mit ihren Mitschülern haben Maik Harz und Behar Duda beim Geschichtswettbewerb der Stadt einen ersten Platz belegt. Insgesamt beteiligten sich sechs Bitburger Schulen.Foto: Anna Schröder

Gemeinsam mit ihren Mitschülern haben Maik Harz und Behar Duda beim Geschichtswettbewerb der Stadt einen ersten Platz belegt. Insgesamt beteiligten sich sechs Bitburger Schulen.Foto: Anna Schröder

Zum ersten Mal hatte Bitburg in diesem Jahr den Wettbewerb "Spurensuche" ausgeschrieben, bei dem sich die Teilnehmer intensiv mit der Geschichte, dem Brauchtum sowie der Wirtschaft der Stadt Bitburg und ihrer Stadtteile auseinandersetzten mussten (der TV berichtete). Zehn Gruppen von sechs verschiedenen Bitburger Schulen hatten sich beteiligt und der Jury rund um Stadtarchivar Peter Neu zahlreiche Beiträge in Form von Collagen, Zeichnungen und Aufsätzen vorgelegt. Bewertet wurden die Arbeiten in drei Altersgruppen. Am Tag der Preisverleihung begrüßte Bürgermeister Joachim Streit die Mädchen und Jungen sowie deren Eltern und Lehrkräfte. Im Anschluss lobte Peter Neu, der nicht nur Jurymitglied, sondern auch Initiator des Wettbewerbs war, das Engagement der Teilnehmer und zeichnete die Sieger jeder Altersgruppe aus. In der Kategorie "Grundschule" belegte die Grundschule Nord den ersten Rang. Auf Platz zwei folgte die Klasse 3 der Grundschule St. Matthias. Den dritten Platz teilten sich eine Projektarbeit der Grundschule Nord und die Klasse 4b der Grundschule Süd. Miriam Pott aus der Klasse 10 des Sankt-Willibrord-Gymnasiums belegte mit ihrer Arbeit den ersten Rang in der Altersklasse "Gymnasiale Oberstufe". Auf den dritten Platz kam eine Gruppenarbeit von Schülern der zehnten Klasse des Willibrord-Gymnasiums. In der Altersklasse "Fünftes bis neuntes Schuljahr" erlangte die Unterstufe drei der St. Martin Schule den zweiten und zwei Gruppen der Stufe 5 der Maximin-Schule den dritten Platz. Die Klasse 9b der Maximin-Schule erreichte den ersten Rang. Nicht nur im Unterricht hatten sich die 15 Schüler dieser Klasse intensiv mit ihrem Thema "Juden in Bitburg" auseinandergesetzt. Darüber hinaus führten sie gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Annette Metzger Gespräche mit Joseph Pelzer, der berichtete, wo in Bitburg früher Juden lebten und wie es ihnen während der Herrschaft der Nationalsozialisten erging. Ihre Erkenntnisse haben die Schüler in einer zehnseitigen Mappe festgehalten, die die Jury überzeugte. Die Schüler selbst wussten zwar vor der Projektarbeit schon von der Judenverfolgung, dennoch waren sie erstaunt, dass es eine regelrechte Verfolgung dieser gesellschaftlichen Gruppe auch in Bitburg. Der 16-jährige Behar Duda war sich zuvor nicht bewusst, welche Auswirkungen die Verfolgung auf den Alltag der Juden hatte: "Sie durften keine Lebensmittel mehr kaufen und sich gar nicht mehr frei in der Stadt bewegen." Deshalb sei es auch wichtig, dass dieses Thema heute immer noch behandelt werde, meint Maik Harz, der ebenfalls 16 Jahre alt ist. Nur so könne vermieden werden, dass eine solche Partei wie die der Nationalsozialisten noch einmal an die Macht komme.

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