Auf den Grüns soll Ruhe einkehren

BAUSTERT. Die in Trier beheimatete ESG GmbH plant die Übernahme des Golfplatzes Baustert. Derzeit werden zudem Investoren gesucht, die sich in einer Golfplatz-Aktiengesellschaft engagieren. Später soll der Platz dann unter anderem zur Kundenpflege und -betreuung genutzt werden.

Mitte Juli soll alles unter Dach und Fach sein. Bis dahin sollen die Verhandlungen über die Zukunft des Golfplatzes in Baustert abgeschlossen sein. Übernehmen will die Anlage die in Trier beheimatete Gesellschaft ESG. Zur Vorbereitung dieser Übernahme ist bereits ein Vorvertrag zwischen dem Insolvenzverwalter der vor rund sechs Jahren in finanzielle Schieflage geratenen Golfodrom GmbH und der ESG geschlossen worden. Nun werden Investoren gesucht, die sich ebenfalls engagieren wollen. Sind all diese Voraussetzungen erfüllt, soll nach TV-Informationen eine Aktiengesellschaft von ESG und Investoren gegründet werden, in deren Besitz die Anlage übergeht. Ziel der AG und deren Gesellschafter wird es dann sein, neben dem normalen Spielbetrieb für private Spieler Kundenpflege und -betreuung zu ermöglichen. Insolvenzverwalter Hans-Dieter Ehlenz ist optimistisch, dass die angepeilte Lösung zum Tragen kommt. "Die Gläubigerversammlung hat ihre Zustimmung zu dem Vertrag gegeben", sagt Ehlenz. Seines Wissens nach seien sich die ESG und der Golfclub Bitburg-Baustert zudem darüber einig, dass der Verein für die Platzpflege zuständig bleibt. Die Zustimmung der Gläubigerversammlung reicht aber aufgrund der ungewöhnlichen Besitzverhältnisse in Baustert allein nicht aus. "Die Golfodrom GmbH ist nur im Besitz eines kleineren Teils der Flächen des Golfplatzes", sagt der Insolvenzverwalter. Damit der Verkauf der Neun-Loch-Golfanlage perfekt gemacht werden kann, müssen deshalb noch einige Gespräche geführt werden. Die ESG GmbH muss sich mit den Inhabern der auf dem Golfplatz liegenden Grundstücke einig werden. "Diese etwas schwierige Eigentümer-Konstellation wirkt sich natürlich auf den Verkaufspreis aus", sagt der Insolvenzverwalter, der derzeit nichts über den vereinbarten Preis für die Anlage sagen will. Fest steht für ihn aber, dass nach dem Verkauf die Insolvenz der Golfodrom GmbH abgeschlossen werden kann.Über Jahre hinweg rote Zahlen

Käme es zu dem geplanten Besitzerwechsel, könnte wieder etwas mehr Ruhe einkehren auf der Neun-Loch-Anlage, die ursprünglich von der Golfodrom GmbH betrieben wurde. Die GmbH hatte mit der Anlage, die im April 1993 eröffnet worden war, über Jahre hinweg rote Zahlen geschrieben. Von Beginn an hatte es zudem für die Anlage Expansionspläne gegeben. Mitte der neunziger Jahre war vorgesehen, den Platz auf 27 Löcher zu erweitern und ein Feriendorf zu bauen. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch, als die für das Projekt gewonnene Bauträgerfirma in Konkurs ging. Im Sommer 1998, ein Jahr vor dem Beginn des vorläufigen Insolvenzverfahrens, schien die Anlage immer noch eine großen Zukunft zu haben. Die Zahl der Mitglieder des Golfsclubs war auf über 300 gestiegen. Die Anlage sollte auf 18 Löcher ausgebaut und um eine Ferienanlage mit 32 Häusern und einem Hotel erweitert werden. Investitionen von rund 25 Millionen Euro waren geplant. Im Zusammenhang mit der Verwirklichung dieses Projekts kam es jedoch zu Unstimmigkeiten. Der Golfodrom GmbH fehlte das Geld für offene Rechnungen, und im Juli 2000 stellte ein Unternehmen Insolvenzantrag. Später wurde ein neues Betreiber-Unternehmen gefunden, das aber ebenfalls Insolvenz anmelden musste. Darüber hinaus gibt es seit Jahren Differenzen zwischen dem Golfclub Bitburg-Baustert und seinem Geschäftsführer, der auch die Geschicke der GmbH geleitet hatte.

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