Auf der Brache soll eine neue Welt entstehen

BITBURG. Der Bitburger Stadtrat wird in seiner heutigen Sitzung vermutlich den Verzicht auf einen Ausbau der Bettenkapazität des Eifelbräus beschließen. Das dadurch gesparte Geld will die Brauerei in ihre Bitburger Markenwelt investieren.

CDU, SPD und FBL haben den Stein ins Rollen gebracht. Die drei Fraktionen im Bitburger Stadtrat haben sich Anfang Juni mit einem gemeinsamen Antrag an Bürgermeister Joachim Streit gewandt. Inhalt des Antrags: Der Stadt soll unter anderem nicht mehr auf das Schaffen zusätzlicher Hotelbetten im Eifelbräu durch die Bitburger Brauerei bestehen. Mit ihrem Wunsch haben die Stadthallenbefürworter Erfolg gehabt. Der Beschlussvorschlag beim Tagesordnungspunkt Stadthalle/ Bitburger Markenwelt in der heutigen Stadtratssitzung, 17 Uhr, Sitzungssaal der Stadtverwaltung, sieht vor, die von der Brauerei verkündeten Änderungen an der Konzeption zu akzeptieren. Unter anderem mit fehlenden Erweiterungsflächen und Budgetgründen hatte das Unternehmen den Rückzug vom Hotelplan begründet. Das so gesparte Geld will die Brauerei in die Markenwelt investieren. Die Gesamtkosten von Halle und Brauerei-Schau belaufen sich auf rund 20,7 Millionen Euro. Das Land unterstützt den Bau des Komplexes mit 4,5 Millionen Euro. Die Stadt zahlt insgesamt rund vier Millionen, während Brauerei und andere Investoren 12,4 Millionen ausgeben wollen. Würde die Änderung an der Position der Stadt zum geplanten Millionen-Projekt auf dem Gelände der Brauerei angenommen, wovon aufgrund der Mehrheitsverhältnisse im Rat auszugehen ist, wird das Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Unternehmen noch weitere Änderungen erfahren. Wohl gravierendste Neuerung: "Die Besucher der Markenwelt sollen die Gastronomie der Stadt beleben. Ein Ausschank beziehungsweise eine Bewirtung im Bereich Markenwelt ist nicht vorgesehen", heißt es in den Sitzungsunterlagen. Übersetzt heißt das nichts anderes, als dass die Brauerei nicht mehr dazu bereit ist, die Gastronomie für die Markenwelt und auch für die Stadthalle zu übernehmen (der TV berichtete). Stadthalle und Markenwelt werden vorgestellt

Wie sich das Brauerei-Areal nach dem geplanten Bau von Stadthalle und Bitburger Markenwelt und dem möglichen Bau eines Gewerbe- und Dienstleistungsgebäudes darstellen wird, wollen Projektentwickler und Brauerei in der Stadtratssitzung vorstellen. Dann werden unter Umständen auch Angaben darüber gemacht, wann mit einem Beginn der Bauarbeiten zu rechnen ist. Seit dem "Ja" der Stadt zu einer Stadthalle auf dem Brauerei-Gelände Ende 2001 sind Bagger schließlich allein zum Abriss bestehender Bausubstanz gerollt. Nicht den Weg in die Sitzungsvorlage gefunden hat übrigens der von FBL, SPD und CDU geforderte Lenkungsausschuss. Ähnlich wie beim Rautenberg-Zentrum wollten die drei Fraktionen erreichen, dass ein Gremium des Stadtrats auch bei den inhaltlichen und gestalterischen Aspekten der Stadthalle stärker eingebunden wird. Dem Vernehmen nach soll dieser Vorschlag an Vorbehalten von Seiten der Brauerei und des Projektentwicklers gescheitert sein. Unterdessen wird am Simonbräu - ebenfalls auf dem Gelände der Brauerei und in unmittelbarer Nähe zu Stadthalle und Bitburger Markenwelt - derzeit mit Hochdruck gearbeitet. Dies teilte Kerstin Flötner, Leiterin der Unternehmenskommunikation der Bitburger Brauereigruppe, mit. Sie legt in diesem Zusammenhang Wert auf die Feststellung, dass der Bau von Stadthalle/ Markenwelt und der Simonbräu-Umbau zwei getrennt voneinander zu betrachtende Projekte seien. Soll die genaue Ausgestaltung des Simonbräus auch erst in einigen Tagen der Öffentlichkeit präsentiert werden, so gelten vermutlich die Ende März mitgeteilten Rahmenpunkte weiterhin. Der bestehende Biergarten am Simonbräu soll auf dem Brauereigelände in Richtung Schulungszentrum erweitert werden. Die Räume der renommieren Gaststätte sollen zudem als typisches "Bitburger Wirtshaus" gestaltet werden, hieß es damals.

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