Oft hat sich Heinz Peters mit den Nachbarn bei einem gemütlichen Schlehenlikör über die Geschichte von Burscheid, das inzwischen Teil Berkoths geworden ist, unterhalten. Von Niklas Thielen, dem verstorbenen Bürgermeister der Gemeinde, hat er in einem der zahlreichen Gespräche erfahren, dass in Burscheid in vergangener Zeit eine Kapelle gestanden haben soll. Sogar einen eigenen Schutzheiligen soll es gehabt haben, das Dorf. Oder war es eine Heilige? - Und aus der halb spaßigen Schwärmerei, wie schön es doch wäre, wenn Burscheid wieder eine eigene Kapelle hätte, entwickelte sich nach und nach ein ganz reales Projekt. Angefangen vom Modell aus Pappe bis hin zum Umbau einer alten Gerätegarage. Ein Glöckchen wurde besorgt, Holzrahmen für die Halbbogenfenster gezimmert, ein Dach mit Türmchen in Auftrag gegeben und beim Bistum nach ausgemusterten, aber noch brauchbaren Utensilien für den Innenschmuck gesucht. Natürlich ist das Gotteshaus noch nicht fertig, denn man hat erst im September mit den Arbeiten begonnen. Dabei halfen Freunde von auswärts, die sogar aus Köln anreisten und nur an Wochenenden vor Ort sein konnten. Aber auch während der Winterpause wurde jedes Detail für die Innenausstattung liebevoll geplant, und im Frühjahr ging es weiter. Die Burscheider wüssten inzwischen zu gern, wer ihr ursprünglicher Schutzheiliger ist - aber laut Auskunft des Bistums existiert im Archiv ein sechs Meter hoher Aktenberg. Es müsste mit viel Aufwand für einen eigenen recherchiert werden. Daher der Gedanke: warum nicht ein Geschichts-Projekt für eine Schulklasse daraus machen? - Die Akten aus dem Archiv dürfen zum örtlichen Pfarrer überwiesen werden. Dort können Schüler unter Aufsicht Nachforschungen anstellen und die Historie des Dorfes und der Kapelle dokumentieren. Vielleicht ab dem kommenden Schuljahr?