Auf in die Bibliothek!

BITBURG · Mit Hilfe von Buchtaschen fördern die Bitburger Lesepaten die Sprachbeziehung zwischen Eltern und Kindern.

 Die lila Lesevilla ist eines der Projekte der Lesepaten, als nächstes packen und überreichen sie Büchertaschen. TV-Foto: Uwe Hentschel

Die lila Lesevilla ist eines der Projekte der Lesepaten, als nächstes packen und überreichen sie Büchertaschen. TV-Foto: Uwe Hentschel

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BITBURG Als ehemalige Grundschullehrerin kennt Agnes Hackenberger das Problem nur zu gut: Die Zahl der Kinder, deren Sprache nicht altersgemäß entwickelt ist, hat in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen. "Früher mussten Bücher noch nicht mit all den anderen Medien konkurrieren, weshalb es für Kinder auch etwas Besonderes war, ein Buch zu lesen", sagt Hackenberger. Doch mittlerweile gebe es in der Umgebung viel zu viel Ablenkung. Und das betreffe nicht nur Kinder, sondern auch deren Eltern. Eines von vielen Beispielen dafür seien Mütter, die mit dem Kinderwagen spazierten und gleichzeitig mit ihrem Handy beschäftigt seien. "Die Aufmerksamkeitsstörungen, die sich daraus ergeben, kommen ja nicht von ungefähr, sondern sind größtenteils hausgemacht", fügt die ehemalige Rektorin der Grundschule Nord hinzu. Um an dieser Situation etwas zu ändern, hat Hackenberger gemeinsam mit anderen Helfern vor einigen Jahren die Bitburger Buchpaten ins Leben gerufen. Die Buchpaten veranstalten beispielsweise jedes Jahr für Grundschüler eine Leserallye, sie haben im vergangenen Jahr in der Bitburger Fußgängerzone den Bücherschrank "Lila Lesevilla" errichtet und sie verteilen jährlich Büchertaschen. Es gibt drei verschiedene Arten von Büchertaschen: eine für Neugeborene, eine für Dreijährige und eine für Grundschulkinder. Und am Freitag werden in der Bücherei der Dr.-Hanns-Simon-Stiftung um 15 und um 17 Uhr die Büchertaschen verteilt.
"Wir machen die Übergabe in der Bücherei, damit Eltern, die zum ersten Mal da sind, auch wiederkommen", erklärt Hackenberger. Aus diesem Grund ist in der Büchertasche neben einem altersgemäßen Bilderbuch und einer Broschüre mit Tipps zur Sprachförderung von Kleinkindern auch ein kostenloser Bibliotheksausweis enthalten.
Die pensionierte Lehrerin hofft, dass die Eltern davon auch Gebrauch machen. Für sie steht außer Frage: "Der Umgang mit Sprache, den man besonders durch Bücher erleben kann, ist einfach wichtig."

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