"Auf unsere Leute ist immer Verlass"

KYLLBURGWEILER. Die Erneuerung des Gemeindehauses in Kyllburgweiler geht weiter. Nach Außenanstrich und Saal-Renovierung kommt das Erdgeschoss an die Reihe.

146 Einwohner hat Kyllburgweiler, das etwas versteckt zwischen der Stadt Kyllburg und der Verkehrsader B 257 liegt. Zwei öffentliche Gebäude prägen das Gemeindeleben: die Linuskapelle und das Gemeindehaus. Die 2003 neu angestrichene Filialkirche ist eine der wenigen Gotteshäuser im Besitz einer Ortsgemeinde. "Landwirte aus dem Dorf haben die Kirche damals für sich gebaut. Wir haben sie nie ans Bistum abgegeben", berichtet Ortsbürgermeister Peter Simon (CDU). Deshalb ist die Gemeinde auch für die Reinigung und Gestaltung der Kirche verantwortlich. Bisher wechselt dieser Dienst monatlich von Haus zu Haus. Wie die Reinigung künftig geregelt wird, entscheidet der Ortsgemeinderat in seiner Sitzung am heutigen Mittwoch um 19 Uhr im Gemeindehaus.Wohngemeinschaft renoviert Haus Bielen

Auch mit dem Gemeindehaus an der Dorfstraße befasst sich der Rat. Das Gebäude aus dem Jahr 1957 soll nämlich weiter auf Vordermann gebracht werden. In den vergangenen beiden Jahren bekam das Haus einen neuen Außenanstrich. Im kleinen Saal wurden ein Laminat-Fußboden verlegt und eine Theke aufgestellt. "Wir gehen nach und nach vor. So, wie es finanzierbar ist", erklärt Simon. Den ausgeglichenen Haushalt hat die Gemeinde nicht zuletzt dem ehrenamtlichen Engagement ihrer Einwohner zu verdanken. Wann immer eine helfende Hand gebraucht wird: Die Bürger sind zur Stelle. "Auf unsere Leute ist immer Verlass", weiß Simon und rechnet auch beim neuesten Projekt mit entsprechender Unterstützung. Im Erdgeschoss des Gemeindehauses sind die Renovierung der veralteten Toiletten, ein neuer Boden und ein frischer Anstrich geplant. So wird aus dem Zweckgebäude langsam ein Schmuckkästchen.Keine Miete für private Feiern

Lediglich 20 500 Euro Kosten sollen dafür in einem Nachtragshaushalt veranschlagt werden, der große Rest läuft unter "Eigenleistung". Stimmt der Rat zu, sollen die Arbeiten noch im bevorstehenden Winter erledigt werden. Das Gemeindehaus nutzen vor allem die Feuerwehr mit Wehrführer Klaus-Josef Krisor und die Singgruppe mit Dirigent Michael Rütt. Bei privaten Feiern zahlen Bürger keine Miete, sondern nur die Kosten für Strom und Wasser. Zu den Problemen des Dorfs zählen leer stehende beziehungsweise renovierungsbedürftige Häuser. Als Positiv-Beispiel gilt das Haus Bielen (Baujahr 1922) gegenüber dem Gemeindehaus. Im Oktober 2004 zogen dort fünf junge Leute als Mieter ein, die mit einer umfangreichen Renovierung begannen. "Wir haben eine Gelegenheit in der Nähe von Bitburg gesucht, die für eine Wohngemeinschaft geeignet ist", erzählt Bewohner Thomas Nesges, der aus Lünebach stammt. Ob Heizung, Fenster, Badezimmer, Küche oder Garten: Es gibt immer etwas zu tun, und auch dabei packen viele Helfer mit an. Auf der Internet-Seite www.beibielen.de dokumentiert die WG den Wandel in Bildergalerien.

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