Manfred Becker war tief beeindruckt. Auf Einladung von Monika Fink, Vorsitzende des DRK Kreisverbands Bitburg-Prüm, hatte der Bitburger Unternehmer an einer Therapie-Stunde für Menschen teilgenommen, die an Demenz erkrankt sind. "Das war für mich ein Schlüsselerlebnis", sagt Becker. Für ihn war anschließend schnell klar, dass er die an ihn herangetragene Schirmherrschaft für die Demenz-Offensive im Eifelkreis Bitburg-Prüm übernimmt.

Dieses neue Projekt des DRK soll zu einem Bewusstseinswandel beitragen. Ziel ist es, mit einseitigen Wahrnehmungen der Krankheit und der Stigmatisierung des Themas aufzuräumen. Die Helfer des Roten Kreuzes haben bereits jede Menge Erfahrung im Umgang mit Demenz und bieten bereits sei einem Jahr gemeinsam mit dem DRK-Bildungswerk das Aktionsprogramm "Demenzfreundliche Kommune" an. Dieses Programm wird nun ausgebaut.
Das DRK hat den Zuschlag für das Projekt "Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz" erhalten. Dieses Projekt wird vom Bundesministerium für Familien und Senioren über einen Zeitraum von zwei Jahren gefördert. Mit der Förderung des Bundesfamilienministeriums war es möglich, eine Reihe von Projekten zu konzipieren, die Demenzkranke und ihre Angehörige unterstützen sollen, so dass sie besser mit der Krankheit leben und mit der Erkrankung umgehen können. In diesem Rahmen wird auch das seit 2013 im Altkreis Prüm laufende Projekt "Wandern mit Demenz" fortgeführt. Das soll im kommenden Jahr auch im Altkreis Bitburg etabliert werden.

Ein weiterer Baustein ist, ein Singfest, das das Rote Kreuz 2015 in Zusammenarbeit mit dem Demenzzentrum Trier auf die Beine stellen will. Dieses Vorhaben baut auf einem kleinen Chor auf, der sich aus Teilnehmern der Bitburger Tagespflegeeinrichtung Limbourgs Garten und den Bewohnern der Wohnanlage Limbourgs Garten gebildet hat und dem sich dann interessierte Bürger anschließen können.

Aber nicht nur die tägliche Arbeit mit dementen Menschen ist Teil des Vorhabens, auch Mitarbeiter von Banken, Supermärkten, Polizisten und Feuerwehrleute sollen im Umgang mit Demenzkranken geschult werden. Selbst in den Schulen soll Demenz Thema werden. In der Betrada-Grundschule in Prüm hat bereits eine erste Unterrichtsstunde stattgefunden und im Rahmen des Sachkundeunterrichts soll dies nun als festes Angebot verankert werden.

Ziel all dieser vielen kleineren und größeren Projekte ist, Demenzkranken und deren Angehörigen eine bestmögliche Hilfe und Unterstützung zu ermöglichen. Und dazu gehört auch, dass sie in ihrem Umfeld weniger gegen Vorurteile ankämpfen müssen und zunehmend mehr Menschen wissen, was es mit dieser Erkrankung auf sich hat.
Als Schirmherr will Manfred Becker seinen Teil dazu beitragen. Er will nicht nur Spenden sammeln, sondern auch das Thema einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen: "Ich sehe es als meine Aufgabe an, Türen zu öffnen, Menschen anzusprechen und sie für dieses, für unsere gesamte Gesellschaft so wichtige Thema sensibilisieren." Dabei kann er auf ein breites Netzwerk zurückgreifen und dies will er nun für den guten Zweck nutzen. Warum er das macht? Für Becker schnell erklärt: "Das haben meine Schwester und ich von unseren Eltern vorgelebt bekommen."

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