"Aufpassen, dass der Tank nicht überläuft"

BITBURG. Höhen und Tiefen gehören dazu: Der Trierische Volksfreund beobachtete Führerschein-Gewinnerin Andrea Klink bei ihrer 13. Fahrstunde.

 Es läuft schon fast rund: Andrea Klink bei ihrer 13. Fahrstunde.Foto: Manuel W. Schmitt

Es läuft schon fast rund: Andrea Klink bei ihrer 13. Fahrstunde.Foto: Manuel W. Schmitt

"Schalten ist kein Kinderspiel... oh nein, oh nein!" - das wusste schon vor 40 Jahren Schlagersängerin Hannelore Auer zu berichten. "Irgendwann fängt doch jeder an", hieß ihr Titel vom Autofahren. Andrea Klink hat schon angefangen: Zum 13. Mal steigt die Gewinnerin der Aktion "Der TV verschenkt Führerscheine" heute in den schwarzen Ford der Fahrschule Reinemann. Und obwohl sie nicht abergläubisch ist - "So'n Quatsch" - soll es dieses Mal mit dem Fahren nicht so gut funktionieren wie in den vergangenen Stunden. Am Zebrastreifen an der Bitburger Römermauer fängt es an. Andrea bremst, schaut kurz nach rechts und links und gibt schon vor dem unübersichtlichen Fußgängerüberweg wieder Gas. "Das war zu früh beschleunigt", kommentiert der Fahrlehrer. Andrea verteidigt sich: "Aber da kam doch keiner." - "Ja", räumt Reinemann ein, "aber das konntest du an der Stelle noch gar nicht richtig sehen." Wie es der Verkehrsplaner will, ist auch der nächste Kreisverkehr nicht weit. Diese Gebilde mag Andrea gar nicht. "Sch... Kreisel", murmelt sie, während immer neue Fahrzeuge vor dem Fahrschul-Ford vorbei strömen. Eine Lücke zum Losfahren ist einfach nicht in Sicht. Doch - jetzt ist die Straße frei. "Fertig machen zum Losfahren... und Gas geben", instruiert Daniel Reinemann seine Schülerin. Die bedient bedächtig die Pedale und setzt ziemlich langsam das Auto in Bewegung. Doch von links kommt schon ein LKW heran gebraust. "Stopp. Jetzt nicht mehr", bricht Reinemann das Anfahren ab und scherzt: "Bei deiner Fahrweise verbrauche ich wenigstens keinen Sprit. Ich muss eher aufpassen, dass der Tank nicht irgendwann überläuft..." Auf dem Weg nach Bitburg-Erdorf wird dann auch klar, was uns jene Hannelore Auer sagen wollte: Der Motor gurgelt plötzlich dumpf, das Auto wird langsamer - statt des dritten Gangs hat Andrea den fünften erwischt. "Och Mann", flucht sie und "rührt" dabei hektisch mit dem Schalthebel im Getriebe herum, "ich kann einfach kein Auto fahren." Daniel Reinemann widerspricht da entschieden: "Letztes Mal liefs wesentlich besser." Beim Einparken im Messenweg läuft es dann auch wirklich wieder besser. Neben einem roten Kombi schaltet Andrea den Blinker ein, hält an, legt den Rückwärtsgang ein und schaut nach hinten. Mit ein paar Lenkradumdrehungen nach rechts und einigen weiteren nach links bringt sie den Fahrschulwagen zielsicher hinter dem anderen Auto zum Stehen. Auch der Abstand zum Bordstein stimmt - mehr als zehn Zentimeter sollten es nicht sein. "Darf ich nochmal?", fragt sie, ganz in ihrem Element. Reinemann stimmt zu, und auch beim zweiten Mal bugsiert die 17-Jährige den Wagen ohne Probleme in die Parklücke. Es war also "kein Zufall", wie der Fahrlehrer mit Freude feststellt. Da wirken auch die Fehler vom Anfang der Fahrstunde nicht mehr so dramatisch. Denn bekanntlich ist noch kein Meister(-Fahrschüler) vom Himmel gefallen - irgendwann fängt eben jeder an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort